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Verbund und E.ON bündeln Wasserkraft

Von Helmut Dite

Wirtschaft

Wien - Verbund und E.ON, die führenden Wasserkrafterzeuger Österreichs und Deutschlands, bilden Europas zweitgrößten Wasserkraft-Riesen. Das mit Anfang 2002 startende Joint-Venture "European Hydro Power" (EHP) umfasst mehr als 200 Kraftwerke und soll mit 2.500 Mitarbeitern rund 35 Mrd. kW/h Strom jährlich erzeugen.


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Der Verbund hält mit voraussichtlich 63 Prozent die deutliche Mehrheit und hat die wirtschaftliche Führung inne. Die Gesellschaft wird ihren Sitz in Salzburg haben. Die Kraftwerke selbst bleiben im Eigentum der Verbund-Tochter Austrian Hydro Power (AHP) bzw. der E.ON Wasserkraft GmbH. Die Rechte an den Quellen bzw. am Wasser bleiben unberührt.

Die Wasserkraft-Ehe soll Verbund und E.ON jährlich 25 Mill. Euro (344 Mill. Schilling) an Kostensynergien bringen, sagte E.ON-Energie-Chef Hans-Dieter Harig am Montag vor der Presse im Wiener Bundeskanzleramt. Verbund-Vorstandssprecher Hans Haider erwartet für sein Unternehmen durch die Vollkonsolidierung der EHP für kommendes Jahr 15 Prozent mehr Umsatz und 25 Prozent mehr Betriebsergebnis im Vergleich zu 2001.

Über die Produktion hinaus streben die beiden Partner auch eine Langfrist-Kooperation in Stromhandel und -vertrieb an. Als erstes ist eine gemeinsame Beteiligung an einem Trading-Haus in Berlin geplant.

Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sieht in der Wasserkraft-Ehe "keinen Ausverkauf, sondern eine Stärkung des Verbund: Es entsteht auf dem Sektor der sauberen, erneuerbaren Energie ein europäischer Player von Format". An die Adresse Atomstrom-Besorgter erinnerte der Regierungschef daran, dass E.ON seine Temelin-Strombezugsrechte stillgelegt habe. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein als Vertreter der 51-Prozent-Mehrheit der Republik am Verbund bezeichnete die deutsche E.ON als "Wunschpartner unter den europäischen Erzeugern", da sie Wasserkraftanlagen einbringe. Dessen ungeachtet sei der Verbund weiter offen für Partner in Österreich.