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Verein spinnt Fäden für dauerhafte Kooperation

Von Michael Schmölzer

Politik

Einen Dialog führen mit den Staaten Mittel- und Osteuropas, das ist das erklärte Ziel des österreichischen Vereins "KulturKontakt", der im Auftrag des Bildungsministeriums in über 20 ehemals kommunistisch regierten Ländern tätig ist.


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Der Bogen der Aktivitäten ist dabei schon rein geografisch weit gespannt: Von der Tschechischen Republik bis zu Kaukasus reichen etwa die verschiedensten Kunst- und Kulturprojekte, die der Verein koordiniert.

Transfer von Know-how, nicht "Entwicklungshilfe"

Zweites Standbein der Organisation ist die Bildungszusammenarbeit. Elf österreichische Beauftragte sind derzeit in elf Ländern Mittel-Ost und Südosteuropas als Berater tätig, insgesamt laufen 200 Bildungsprojekte. "Dabei geht es uns darum, ein Netzwerk mit den zahlreichen anderen Organisationen, die in diesem Bereich tätig sind, zu schaffen", meint Kurt Wagner, Geschäftsführer von KulturKontakt. Wert wird von österreichischer Seite darauf gelegt, dass die Bemühungen nachhaltig Wirkung zeigen: Einer der Schwerpunkte der Arbeit ist folglich die Umgestaltung der Lehrpläne in jenen Ländern, wo KP-Ideologen jahrzehntelang die Standards vorgegeben haben. Überdies werden zahlreiche Projekte im Bereich der Lehrerfortbildung und des Schulmanagements angeboten: "Wir betreiben den Transfer von Know-how", so Wagner, "wollen aber das österreichische System nicht 1:1 übertragen". Von "Entwicklungshilfe in Sachen Bildung" will auch Monika Mott, zuständige Bereichsleiterin, nicht sprechen. Es gehe eher darum, partnerschaftlich Expertisen zu erarbeiten und umzusetzen. Das sei auch im Hinblick der geforderten EU-Standards im Bildungswesen ein Gebot der Stunde.

Langfristig sollen durch das Engagement des Vereins vielerlei Partnerschaften im Kultur- und Bildungsbereich entstehen, die auch dann noch gepflegt werden, wenn etwa die angrenzenden Staaten Österreichs längst bei der EU sind.

Eifer, der hierzulande Vorbildcharakter hätte

Bleibt trotzdem die Frage offen, ob auch Österreich etwas von seinen Nachbarn lernen kann. "Das Bewusstsein, dass von dort Impulse kommen können, ist hierzulande noch nicht sehr ausgeprägt", so Monika Mott realistisch. Dabei wäre durchaus Vorbildhaftes vorhanden: Etwa "die Begeisterung", mit der viele Pädagogen an das Umkrempeln veralteter Strukturen herangingen.