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Sonnenchronik: Vom 1. bis zur Wintersonnenwende am 22. verkürzen sich die lichten Tage von 8 Stunden 40 auf 8 Stunden 20 Minuten. Dann hat die Sonne um 6.30 Uhr Mitteleuropäische Zeit den Anfang des Tierkreiszwölftels Steinbock erreicht, ist in die kürzeste ihrer Tagesbahnen vom Auf- bis zum Untergang getreten und der astronomische Winter beginnt. Bis zum 31. verlängern sich die lichten Tage wieder - auf 8 Stunden 25 Minuten. Ab Sonnenuntergang dauert die Bürgerliche Dämmerung bis zum Erscheinen der ersten Sterne bei 6 Grad Sonnentiefe 37 Minuten und die Nautische Dämmerung bis zur fast dunklen Nacht bei 12 Grad Sonnentiefe 1 Stunde 16 Minuten.
Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg in Wien 23 zieht die helle Mitte des von der Lochscheibe am Nordmast geworfenen Schattens zur Wintersonnenwende über die höchste Querspange am Schrägmast mit der Aufschrift 21 Dez. und dem Steinbocksymbol. Der Unterschied zum angeführten Datum zeigt den Kalenderfehler an, der alle vier Jahre - wieder 2012 - mit dem Schalttag behoben wird. Stehen wir auf der Himmelsmitten-Scheibe auf der Plattform, könnten wir die Wintersonnwend-Sonne in den Kerben der Querarme an den Sonnensäulen nahe Südost und Südwest auf- und untergehen sehen; die niedrigste Mittagshöhe der Sonne im Jahr zeigt die tiefste Quertafel am Südmast an.
Mondchronik: Fast halb ist am Abend des 1. der Mond erleuchtet und tags darauf tritt das Erste Viertel im Wassermann ein. Zudem liegt der Mondsüdpol zufolge der Libration randfern, die diese leicht wechselnde Perspektive der Mondkugel bewirkt. Am 6. durchläuft der Mond nahe neben dem strahlenden Jupiter seine Erdferne in den Fischen.
Der Vollmond im Stier tritt am 10. ein. Er bringt uns eine bei uns nur in ihrem letzten Teil sichtbare totale Mondfinsternis. Der Mond geht leider erst kurz nach Ende der Totalität zwischen Nordosten und Ostnordosten auf - für Wien um 15.58 Uhr und für Bregenz um 16.29 Uhr. Aus dem Kernschatten der Erde tritt der Mond um 17.18 Uhr und die Freisichtigkeit endet um 17.44 Uhr, wenn der Mond nur mehr zu 70 Prozent seines Durchmessers im Halbschatten der Erde in Wien rund 15 Grad und in Bregenz 11 Grad hoch nahe Ostnordosten steht.
Die Libration rückt den Fleck Grimaldi am 14. weitest neben den linken Mondrand und am 17. morgens finden wir den Mond neben Mars. Tags darauf ist das letzte Viertel in der Jungfrau eingetreten und am 20. steht der Mond nahe bei Saturn. Die Erdnähe durchläuft er am 22. in der Waage und die feine Altlichtsichel steht am 23. in der Morgendämmerung bei Merkur unweit Südosten. Am 24. gibt es Neumond und am 26. zeigt sich der Mond wieder als Neulichtsichel in der Abenddämmerung zwischen Südwesten und Westsüdwesten. Am 27. steht er bei der Venus; am 28. zeigt uns die Libration das kleine Mare Crisium weitestmöglich neben dem rechten oberen Mondrand und am 29. den Mondsüdpol randfern.
Planetenlauf: Merkur zeigt sich ab 11. tief in der Morgendämmerung nahe Südosten und zieht vom Skorpion in den Schlangenträger. Günstigst ist er um den 20. um 6.30 bis 7 Uhr zu sehen. Venus steht abends tief und später niedrig im Südwesten und wechselt vom Schützen in den Steinbock. Mars leuchtet rot um Mitternacht zwischen Osten und Ostsüdosten aus dem Löwen. Jupiter glänzt abends hoch zwischen Ostsüdosten und Südsüdosten. Er zieht vom Widder in die Fische. Seine vier großen Monde bieten selbst für das 6- bis 8fache Fernglas als Pünktchen neben dem Planeten eine reizvolle Schau. Saturn leuchtet morgens hoch zwischen Südosten und Süden aus der Jungfrau und Titan zeigt sich auch im Fernglas. Am 1. und 17. steht er knapp westlich und am 9. und 25. knapp östlich des Planeten mit seinem schmal erscheinenden Ring. Den Himmelskalender 2012 gibt es per Zusendeauftrag (13 Euro, PSK 7907.948, BLZ 60000). Den Tierkreiskalender mit Stand und Lauf von Sonne und Planeten gibt es gratis zum Bändchen "Himmelskunde im Freiluftplanetarium" (13,30 Euro auf PSK 93 053 136, BLZ 60000).
Sternschnuppen: Aus den Zwillingen strahlen um den 13./14. vor der Morgendämmerung bis zu zwei Meteore pro Minute, die "Geminiden". Die Erde fängt Teilchen aus der Bahn des Planetoiden 3200 Phaeton. Sie verglühen in der Lufthülle. Zur Beobachtung dunkle Umgebung!
Sternbilderhimmel: Unsere Karte gilt für den 7. um 18.45 Uhr und am 21. um 17.55 Uhr MEZ. Kästchen mit J bedeutet Jupiter und das mit dem Stern den Veränderlichen Mira. Näheres im Sternenbotenheft 11/2011: gratis vom Astronomischen Büro, 1230 Wien, Hasenwartgasse 32. Der strichlierte Kreisbogen deutet den Zug der Milchstraße an. Das Bändchen zum Freiluftplanetarium zeigt, was am Himmel noch zu entdecken ist: Das Sternpaar am Knick der Himmelswagen-Deichsel; das Siebengestirn im Rücken des Stiers, dessen Sterne wie Diamanten auf schwarzem Samt funkeln, 430 Lichtjahre weit; 2,5 Millionen Lichtjahre überbrückt das Licht vom kleinen Wölkchen der Galaxie über der Körpermitte der Andromeda.
Freiluftplanetarium: Stadtlokal, Wien 1, Walfischgasse 12, Sa. 3. Dezember, 19 Uhr: Der Mondbewegung auf der Spur. Mit Gratis-Papieren. Sa. 10. Dezember, 15.30 Uhr: Flakturm Wien 6, Fritz Grünbaum Park: Totale Mondfinsternis mit Vortrag über Finsternisse; ganz im Saal bei Schlechtwetter mit Computer-Simulation. Dazu Gratis-Papiere. Bei Vorweis des Astrovereins-Programms Eintritt frei. Fernglas mitnehmen!
www.astronomisches-buero-wien.or.at/ Tel.01-889 35 41