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Die Wiederholung der dreiteiligen "Piefke-Saga" in ORF 2 (gestern sowie am 21. und 22. August) wird zwar nicht mehr jenes Skandal-Geschrei wie 1991 auslösen, aber doch die nachbarschaftliche Dauerdebatte ein wenig beleben.
Felix Mitterer stellt die gegenseitigen Vorurteile der Deutschen und der Österreicher auf der Bühne des Tiroler Tourismus an den Pranger, bringt aber auch die tief liegenden Grundtendenzen wechselseitigen "Missverstehens" ans Tageslicht.
Die Treffsicherheit dieser Realsatire hat sich immer wieder bewiesen: von den unseligen EU-Sanktionen gegen das "Schmuddelkind" Österreich (© Deutschlands Kanzler Schröder) bis zum jüngsten Ausritt der Tiroler AK-Präsidenten Dinkhauser, der die im österreichischen Tourismus tätigen Deutschen kurzerhand zu "Feinden" stempelte.
Auch wenn sich deutsche Medien unlängst vor lauter Lob der österreichischen (Wirtschafts-)Politik nahezu überschlugen und sich wieder ein labiles Gleichgewicht eingespielt hat, der Bodensatz an zum Teil recht giftigen Ressentiments bleibt. Konstatiert doch die Diplomatin Gabriele Matzner-Holzer in der Neuauflage ihrer "Verfreundeten Nachbarn", an dem "gelassen-herablassenden deutschen Blick auf Österreich hat sich nichts geändert", lediglich die österreichischen Berührungsängste seien geschwunden, möglicherweise "aus Resignation".