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Vergebliche Suche nach Komplizen

Von Daniel Jahn

Politik

Washington - Der Aufwand ist enorm, der Erfolg bisher eher bescheiden. Bis zu 7.000 FBI-Agenten sind an der Suche nach Komplizen der Attentäter vom 11. September beteiligt, mehr als 1.100 Menschen wurden in den USA vorübergehend verhaftet. Doch ein halbes Jahr nach den Terroranschlägen hat die größte Fahndung der US-Justizgeschichte keinen spektakulären Fang gebracht.


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Zwar konnten die Ermittler einige wichtige Erkenntnisse über die internationalen Verbindungen der Attentäter gewinnen. Doch von mehreren mutmaßlichen Hauptkomplizen fehlt jede Spur. FBI-Direktor Robert Mueller räumt ein, dass es vielleicht nie gelingen wird, alle Helfer der Täter zu finden. Möglicherweise gebe es sogar Komplizen, "die eine Rolle gespielt haben, von der wir bisher noch gar nichts wissen", sagte der Chef der US-Bundespolizei. Die Ermittlungen zum 11. September mündeten in den USA bisher erst in einer einzige Anklageerhebung: Der Franzose Zacarias Moussaoui soll der "20. Mann" in der Gruppe der Luftpiraten gewesen sein. Laut Staatsanwaltschaft sollte er eigentlich an der Entführung der in Pennsylvania abgestürzten Maschine teilnehmen.

Doch die Ermittler hätten keinen direkten Beweis, dass Moussaoui in Kontakt mit den Luftpiraten stand, heißt es in US-Sicherheitskreisen. Die Anklage stützt sich vor allem darauf, dass er sich in einer Pilotenschule verdächtig machte. Andere mögliche Komplizen in den USA konnte das FBI nicht aufspüren - und das, obwohl sich nach Schätzung des Geheimdienstexperten im Senat, Bob Graham, noch mindestens hundert El-Kaida-Mitglieder im Land aufhalten.

Selbst die scharfen Ermittlungsmethoden, die Justizminister John Ashcroft einführte, brachten die Fahnder nicht voran: Scheinbar Verdächtige meist arabischer Herkunft wurden teilweise monatelang eingesperrt. In den meisten Fällen wurden ihnen aber nur geringfügige Vergehen zur Last gelegt, etwa ein abgelaufenes Visum.

Die geringen Fahndungserfolge in den USA erlauben zwei Schlüsse: Entweder klaffen noch große Lücken im Wissen um die Verbindungen der Attentäter - oder sie operierten innerhalb der Vereinigten Staaten weitgehend autonom, mit nur wenigen oder gar keinen Helfershelfern.