Expansion im Geschäftsfeld Hotellerie wird fortgesetzt. | Einstieg ins Low-Buget-Segment. | Wien. Die Vorstandsriege der Österreichischen Verkehrsbüro-Gruppe wirft sich heute Abend in Schale: Am Wiener Rennweg Nummer 16 wird mit einer glanzvollen Gala das neue Verkehrsbüro-Flaggschiff, das Austria Trend Hotel Savoyen Vienna, eröffnet. Mit dem Vier-Sterne-Plus-Tempel - zum fünften Stern fehlt ein Rund-um-die-Uhr-Gastronomieangebot, auf das man aus Kostengründen bewusst verzichtet hat - setzt Österreichs größter Freizeitkonzern sein Wachstum im Geschäftsfeld Hotellerie fort.
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"Wir wollen jährlich drei bis fünf Hotels dazubekommen", sagt Harald Nograsek, seit 1. Mai 2007 Verkehrsbüro-Generaldirektor, im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".
Derzeit betreibt das Verkehrsbüro 32 Hotels der Marke Austria Trend Hotels & Resorts - davon 19 in Wien - mit 9400 Betten. In den laufenden Expansionsplänen ist auch der Einstieg in die Billighotel-Schiene enthalten. Im Jahr 2009 will das Verkehrsbüro gemeinsam mit dem Münchener Partner Motel One zwei Low-Budget-Hotels in Wien aufsperren.
Größere Akquisition
Abgesehen davon könnte das Verkehrsbüro mittelfristig mit einer größeren Akquisition im Hotelbereich einen großen Wachstumssprung nach vorne machen. "Es kann Osteuropa, aber auch Österreich sein", so Nograsek. Doch noch ist nichts spruchreif. Um die Finanzierung macht sich Nograsek keine Sorgen, zumal durch den Verkauf der Kulinarik-Sparte Mittel frei geworden sind.
Nach wie vor steht ein Börsegang im Raum, der mindestens einen dreistelligen Millionenbetrag einbringen soll. Ob und wann das Verkehrsbüro den Kapitalmarkt anzapft, würden letztlich die Eigentümer bestimmen, so Nograsek. Die Entscheidung des steirischen Entsorgungsunternehmens Saubermacher, den Börsegang trotz der Turbulenzen an den Aktienmärkten durchzuziehen, findet der Verkehrsbüro-Chef, der sein Unternehmen als börsenfit bezeichnet, jedenfalls "mutig".
Die 150 Reisebüros der Verkehrsbüro-Gruppe sollen künftig höhere Erträge erwirtschaften. Es gebe bereits Ideen, wie man die Angebotspalette erweitern könnte, doch über ungelegte Eier spricht Nograsek nicht gern.
Wissen: Die Verkehrsbüro-Gruppe
Das Österreichische Verkehrsbüro wurde 1917 gegründet und hatte ursprünglich die Aufgabe, ein Fahrscheinsystem für die Staatsbahnen zu entwickeln. Nach dem Verkauf der verlustreichen Kulinarik-Sparte per 1. 1. 2008 an die oberösterreichische Vivatis-Gruppe steht das Unternehmen heute auf den zwei Standbeinen Hotellerie und Touristik.
Die Verkehrsbüro Group gehört zu knapp 60 Prozent der AVZ-Stiftung, 31 Prozent hält die Wiener Städtische Versicherung, der Rest ist im Besitz der Stiftung von Ex-Generaldirektor Dieter Toth.