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Verkehrsfunk quergehört

Von Francesco Campangner

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Mit dem Auto zu verreisen ist - wie schon Peter Ustinov feststellte - eine wunderbare Sache. Die Landschaften rauschen schnell vorbei, und hie und da meldet sich der Verkehrsfunk mit Informationen. Dabei ist allerdings nicht nur die Qualität der Infos höchst unterschiedlich, sondern auch die Schwerpunktsetzung der Inhalte. Kürzlich, während einer Fahrt auf der Südautobahn, konnte ich etwa die Vorzüge von Radio Kärnten genießen. Wesentlichste Meldung war die Bekanntgabe der Radarkontrollen der Gendarmerie, die dann noch nicht oder nicht mehr (vielleicht auch gar nie) an der angekündigten Stelle stattfanden. Dafür war die Mitteilung eines Unfalls tatsächlich exakt und zeitgerecht.

In der Steiermark verwöhnte dagegen der "schnellste Verkehrsservice Österreichs" mein Ohr mit einer Durchsage, die mich zugegebenermaßen ein wenig schockte. Die Südautobahn musste bei Baden gesperrt werden, so Ö3. Eine Stunde später, der Wechsel nahte inzwischen, konnte auch noch die Dauer der Sperre durchgegeben werden. Doch in Niederösterreich kam dann nichts mehr. Radio Niederösterreich widmete sich der Blasmusik, das private RPN spielte Musikkonserven, und als ich verzweifelt zu Radio Burgenland umstieg, wurde ich mit der Empfehlung, mir nach dem Stau doch ein schönes Bad zu genehmigen, tatsächlich unterhalten. Radio Wien, das wie ich aus der täglichen Erfahrung weiß, informativ und flott über das Verkehrsgeschehen berichtet, war leider nicht zu empfangen. So brachte ich den Verkehrsfunk in meinem Wagen per Knopfdruck zum Erliegen und genoss ausgiebig den üblichen Stau vor den Toren Wiens. Ein Schicksal, dem man einfach nicht entrinnen kann. Francesco Campagner