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Verkehrsregeln im Weltraum

Von Christina Böck

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Es geht doch nichts über Umfragen, die einen noch überraschen können. Wie jene, die am Donnerstag vermeldete, dass die Italiener die rücksichtslosesten Autofahrer Europas sind. Da waren sich ganze 20 Prozent von 10.000 befragten Europäern einig. Dass die Italiener diesen Titel aber durchaus mit Stolz tragen, zeigt, dass von den italienischen Befragten gleich 58 Prozent meinten, sie selbst seien die größten Straßenrowdys. Aber bitte: Wer einmal in die treuen Scheinwerfer eines Fiat 500 geschaut hat, wer kann dem noch böse sein?

Also, außer natürlich man ist Grieche. Die haben bei derselben Umfrage zu 74 Prozent zugegeben, dass sie auf Europas Straßen diejenigen sind, die am häufigsten andere Verkehrsteilnehmer beschimpfen. Wiener haben also ganz offensichtlich nicht an dieser Umfrage teilgenommen. Aber Handgreiflichkeiten wurden ja auch nicht abgefragt.

Dabei ist das ja noch ganz übersichtlich, wenn man sich nur auf einen Kontinent beschränkt bei der Abfrage. Oder auch: auf nur einen Planeten. Wenn es nämlich dann endlich so weit sein wird, dass wir außerirdisches Leben entdeckt haben - laut Experten, die das sogar kürzlich im US-Kongress vortrugen, soll das in den nächsten 20 Jahren passieren! -, dann müssen solche Umfragen natürlich massiv ausgeweitet werden. Und es steht zu befürchten, dass man von den extraterrestrischen Befragten nicht die besten Verkehrsbewertungen bekommt, wenn man Roboter ungelenk auf Kometen plumpsen lässt. Oder sich ohne nach links und rechts zu schauen aus der Stratosphäre schmeißt.