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Die Bilanz ist erschreckend: Jürgen Melzer ausgeschieden, Andreas Haider-Maurer ausgeschieden, Patricia Mayr-Achleitner ausgeschieden, Tamira Paszek ausgeschieden. Wie bei den Australian Open hat es auch in Paris kein einziger österreichischer Tennisspieler im Einzel in die zweite Runde geschafft. Freilich gibt es Gründe wie mangelnde Fitness (bei Melzer, Haider-Maurer und Paszek) und eine sehr starke Gegnerin bei Mayr-Achleitner. Und verlieren wird man ja wohl noch einmal dürfen. Das Problem im österreichischen Tennis, das sich nach dem Daviscup-Achtelfinaleinzug im Februar noch im Aufwind wähnte, liegt aber tiefer. Denn von unten kommt kaum etwas nach, von den Martin Fischers und Philipp Oswalds hat man schon lange auf höchster Ebene nichts mehr gehört, hochgejubelte Talente wie Nikola Hofmanova versanden, und inwieweit der zweifellos hochbegabte Dominic Thiem den Durchbruch schafft, kann derzeit noch keiner seriös beantworten. Österreichs Tennis hat mindestens eine Generation versäumt. Und das ist viel ernüchternder als das eine oder andere schlechte Grand-Slam-Turnier.