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Jetzt ist also nicht einmal mehr auf die Skispringer Verlass. Rund eine Woche nach den rauschenden Siegesfeiern von Gregor Schlierenzauer bei der Vierschanzentournee ist beim österreichischen Skiverband Ernüchterung eingekehrt: Zwei Einzelbewerbe ohne Stockerlplatz, ein dritter Rang im Teamspringen - Österreich droht seiner Lufthoheit verlustig zu gehen. Ganz neu ist diese Erkenntnis freilich nicht, hatten doch Schlierenzauers Höhenflüge, seine Jagd nach dem Nykänen-Rekord und der Aufstieg von Neuling Stefan Kraft Formschwächen der anderen Routiniers zugedeckt. Grund zur Panik besteht aber nicht. Solange die (individuellen) Gründe für den Durchhänger bekannt sind - wie Schlierenzauers Erkrankung und Andreas Koflers Verunsicherung -, kann man gezielt daran arbeiten. Dass man das im heimischen Team gut versteht, haben die vergangenen Jahre gezeigt. Auf diese Stärke des gesamten Teams darf man auch diesmal vertrauen. Eine Panikreaktion wäre hingegen genau das Falsche. Schließlich kann jetzt nicht alles schlecht sein, was die vergangenen Jahre funktioniert hat. Und der Hunger nach (alten) Erfolgen ist bekanntlich immer noch die beste Motivation. Vielleicht waren die Ergebnisse in Wisla und Zakopane der berühmte Dämpfer zur richtigen Zeit. Und sollte es mit dem erhofften Medaillenregen doch nicht klappen, ist das auch kein Beinbruch. Sonst hieße es eh wieder, die Österreicher siegen den Sport kaputt. Ein bisschen Spannung kann diesem nach den Vorjahren nicht schaden.