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Verlorene SPÖ

Von Walter Hämmerle

Leitartikel
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Man muss zwei Ebenen in dieser Causa unterscheiden: Bei der einen geht es um die parteipolitische Dimension. Die SPÖ hat viel Geld und Energie aufgewendet, Sebastian Kurz, den Kandidaten der ÖVP, in ein schiefes Licht zu rücken. Mit lauteren und unlauteren Mitteln. Dafür bezahlen sie und Christian Kern jetzt einen hohen, einen sehr hohen Preis.
Zurecht.

Eine Facebook-Seite zu lancieren, die so aussehen soll, als ob sie von der FPÖ kommt, und darauf Kurz mit teils rassistischen und antisemitischen Anwürfen zu attackieren, ist schlichtweg perfid. Hier wurde jeder Anstand mit Füßen getreten.

Die SPÖ beteuert nun, als Partei nichts von den Machenschaften ihres Beraters und eines Mitarbeiters gewusst zu haben. Das wird zu prüfen sein. Möglich wäre es, plausibel ist es nach dem derzeitigen Stand der Dinge nicht wirklich.

Die zweite Ebene geht weit über die parteipolitische hinaus. Was ist von einer Politik zu halten, die gegen den Hass im Netz wettert und ihn zugleich aussät? Die SPÖ hat sich selbst und ihre Geschichte vergessen. Hoffentlich findet sie ihr ehemaliges Selbst dereinst wieder.