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Es ist eine illustre Allianz, die der Rapper Jay-Z da zusammengetrommelt hat. Für seinen eigenen Musik-Streamingdienst Tidal konnte er neben seiner Ehefrau Beyoncé Starkollegen wie Rihanna, Kanye West, Pharrell Williams und sogar Madonna als Werbe- und Geschäftspartner gewinnen. Mit dieser Internetplattform, auf der man gegen eine Abogebühr Musik nach Wahl hören kann, wollen die Popstars sich gegen Konkurrenz wie Spotify, das nach demselben Prinzip funktioniert, aufstellen. Viele Künstler sind nicht einverstanden damit, wie Spotify für die Verwendung der Songs bezahlt. Die Sängerin Taylor Swift hat erst vor einigen Monaten deswegen alle ihre Lieder von Spotify abgezogen.
Tidal hat sich keinen kleinen Gegner vorgeknöpft. Anfang des Jahres meldete Spotify 60 Millionen Benutzer und 15 Millionen Premium-Abonnenten. Letztere zahlen für ihr Abo, es gibt aber eine Gratisversion. Die gibt es bei Tidal nicht. Absichtlich, sagen die Verantwortlichen, denn Tidal wolle mit Klangqualität punkten, und die gebe es nun einmal nicht umsonst. Jay-Z sagt, wer sich eine sauteure Hifi-Anlage und Luxus-Kopfhörer gekauft hat, will auch nicht ramschigen Sound damit hören. Deswegen kostet das Hochqualitäts-Abo 20 Dollar. Im Monat. Das klingt doch sehr nach einer Luxus-Nische, die ja auch ihre Berechtigung hat. An der Realität der Musiknutzung der meisten Menschen geht sie wohl doch etwas vorbei. Aber es ist jedenfalls schön zu sehen, dass die Musiker ihr Schicksal in der digitalen Welt nun selbst in die Hand nehmen und nicht mehr ihren Labels überlassen. Das hat ja nur bedingt gut funktioniert.