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Jetzt haben wir’s also schwarz auf weiß und endlich wieder News von Christian Constantin: Der Klub-Chef des FC Sion wurde vom englischen Fußball-Magazin "World Soccer" zum "verrücktesten Präsidenten" von Fußball-Europa geadelt. Die Wahl geht in Ordnung. Constantin, mit dem offenbar nicht gut Kirschen essen und noch schwieriger arbeiten ist, kämpft jedenfalls beharrlich um diesen Ruf, er erwarb ihn sich unter anderem, indem er Trainer in der Pause entließ und sich einen monatelangen Kampf mit sämtlichen Sportobrigkeiten gibt. Ehre, wem Ehre gebührt.
Dabei ist die Konkurrenz gerade in der Schweiz hart. Bulat Tschagajew, der Besitzer des Klubs Xamax Neuchâtel, der die Saison nicht fertigspielen konnte, sitzt in Haft, bis vor kurzem tummelte sich auch Majid Pishyar als Präsident von Servette Genf in der Schweiz, ehe er sich angesichts der drohenden Insolvenz verabschiedete.
Es handelt sich um jenen Pishyar, der als damaliger Präsident der Admira auch deren Konkurs zu verantworten hatte. Für Servette gab es immerhin am Dienstag gute Neuigkeiten: Das Gericht gewährte der neuen Führung einen einmonatigen Aufschub, um einen Sanierungsplan vorzulegen. Um die Saison beenden zu können, müssen etwa 5,8 Millionen Euro aufgetrieben werden. Zwischenzeitlich hat Servette wie vorher auch die Admira vermutlich sogar von Pishyar profitiert. Doch das Muster wiederholt sich: Da kommt ein mutmaßlich reicher Geschäftsmann, wachelt mit ein paar Scheinen und erzählt Märchen aus 1001 Nacht, die von der Champions League und anderem Wundersamen handeln, und schon werden Grundsätze nachhaltigen Wirtschaftens über Bord geworfen - ohne Plan B für den Fall, dass der Gönner die Lust verliert. Auch dafür sollten Verrücktheitswertungen eingeführt werden.