Nicht nur duftende Kekse werden zurzeit in den heimischen Küchen gebacken, sondern auch Gerüchte brodeln vor sich hin. Als Basisrezept eignet sich einmal mehr das Wiener Staatsballett, das mit Trennungsgetuschel die nötigen Zutaten zur pikanten Geschmacksverfeinerung geradezu offeriert.
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Staatsopern-Chef Dominique Meyer lässt sich nicht in sein Süppchen spucken, pardon schauen, und hält sich bedeckt, was eine mögliche neuerliche Aufspaltung des Staatsballetts in Staatsopern- und Volksopern-Ballett betrifft. Frei nach dem Motto "Alles ist möglich, aber nichts ist fix".
Fix ist aber, dass jener Teil des Staatsballetts, der in der Volksoper "stationiert" ist, neben den unterschiedlichsten Tanzeinlagen in Musicals und Operetten auch Ballettabende sowie die tänzerischen Intermezzi in diversen Opern im Haus am Ring bestreitet. Das in der Staatsoper beheimatete Ensemble hingegen widmet sich ausschließlich der "hohen" Kunst des Tanzes, also Klassik pur, egal ob traditionell oder zeitgenössisch. Dafür wird dann auch die Volksopern-Bühne genützt.
Ein - international unüblicher - organisatorischer Kuddelmuddel, der Spekulationen über eine Zweiklassengesellschaft im Staatsballett zulässt. Und ein Süppchen, das Gyula Harangozó vorgekocht hat, der nunmehrige Ballettchef Manuel Legris aber auslöffeln muss. Ob es ihm schmeckt oder nicht. Versalzen ist die soupe ja schon seit längerem.