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Versandhandel verliert Großteil des Quelle-Umsatzes

Von Petra Medek

Wirtschaft

Neckermann Österreich-Chef: Nur ein Drittel bleibt in der Branche. | Wien/Essen. Der Niedergang von Quelle lässt auch die übrigen Versender in Österreich nicht kalt. Jürgen Schmitt, Chef der Neckermann Versand Österreich AG, schätzt, dass nur rund 30 Prozent der Quelle-Umsätze in der Branche verbleiben werden. "Bis zu 70 Prozent verschwinden ganz aus dem Versandhandel", so Schmitt im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".


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Über die Entwicklung bei Quelle sei Neckermann sehr betroffen, schließlich waren die beiden Unternehmen rund zehn Jahre lang (bis 2007) als Schwestern unter einem Konzerndach. Zudem ist Neckermann Österreich eine 100-Prozent-Tochter der Versandhandelsmutter in Frankfurt - und hat sehr ähnliche Strukturen wie Quelle in Linz in Bezug auf Arcandor.

Der deutsche Versandhändler Neckermann.de ist auch unmittelbar von der Arcandor-Pleite betroffen: 49 Prozent gehören Primondo, der Versandhandelssparte des gestrauchelten Konzerns. Dieser Anteil ist nach wie vor aufrecht, bestätigt Schmitt. Es handle sich dabei jedoch um eine reine Finanzbeteiligung.

Karstadt: Schließungen

Die Abwicklung des Konzerns geht indes zügig weiter: Wie am Dienstag bekannt wurde, müssen zur Sanierung von Karstadt sechs Häuser der Warenhauskette schließen. Betroffen sind mehr als 400 der derzeit noch 26.500 Mitarbeiter. Weitere 11 der insgesamt 126 Standorte stehen weiter auf der Kippe.

Erst am Montag hatte die Gläubigerversammlung der Dachgesellschaft Arcandor das Aus für die Holding mit dem Kunstnamen beschlossen. Am Mittwoch steht die Gläubigerversammlung der deutschen Quelle auf dem Programm. Die komplette Abwicklung des laut Amtsgericht größten Insolvenzfalls in der Geschichte der Bundesrepublik kann sich jedoch noch bis zu zehn Jahre lang hinziehen.