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Natürlich ist es für eine Nation, die ihren sportlichen Selbstwert aus Ski-Erfolgen bezieht, nicht lustig, wenn bei einer WM-Abfahrt keiner unter die ersten Drei kommt, die Speed-Herren in beiden Disziplinen medaillenlos bleiben wie zuletzt 1989. Überrascht darf man aber nicht sein.
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Dass die Strecke, auf der der Kanadier John Kucera Gold holte, Klaus Kröll (9.) und Michael Walchhofer (12.) nicht liegt, Hermann Maier (6.) und Christoph Gruber (ausgeschieden) nur Außenseiter waren, war klar. Wie gut, dass man den Frust auf anderen, namentlich den FIS-Granden, abwälzen kann. Was mit Walchhofer gemacht wurde, ist tatsächlich gelinde gesagt irritierend. Zuerst wurde er trotz Start-Stopp in den Nebel geschickt, wegen dieser Panne wurde ihm ein zweiter Lauf gestattet. Er riskierte noch einmal, wurde Neunter - und dieser Lauf aus der Wertung genommen. Dem Verhältnis zwischen ÖSV und FIS war das nicht zuträglich. Verschwörungstheorien sind aber ebensowenig angebracht. Wäre es bei jemand anderem passiert, die Entrüstung würde sich wohl in Grenzen halten.