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Hier ein süßes Katzerl, da das vegane Menü, dort die neuesten Schminktipps - das ist die Welt von Instagram. Im Prinzip ist Instagram eine zu Facebook gehörende Plattform zum Teilen von Fotos und Videoclips.
Doch es bleibt nicht bei Katzen und Chia. Zunehmend entwickelt sich Instagram zum Forum der Verschwörungstheoretiker und Hassposter. Was umso gefährlicher ist, als die Instagram-Nutzer überwiegend Jugendliche sind, denen eine Quellenkritik noch fremder ist als dem durchschnittlichen Erwachsenen mittleren Alters, den auch nicht in allen Fällen seine Reife davor bewahrt, sich in einer Internet-Blase der eigenen Meinung zu verfangen.
So kann man auf Instagram angebliche Wahrheiten zur Schädlichkeit von Impfungen finden, zum Terror in Neuseeland und zum Flugzeugabsturz in Äthiopien. Natürlich lauert die Weltverschwörung, nur ist noch unentschieden, ob es eine jüdische ist, eine freimaurerische, bilderbergerische oder illuminatische, vielleicht alles zusammen. Selbstverständlich ist die Erde flach, weil ja die Reptiloiden von einer Kugel hinunterfallen würden.
Das alles mag man belächeln und als Fake News abtun. Nur ist die Sache nicht so einfach. Denn die ständige Konfrontation mit solchen abenteuerlichen Weltbildern senkt die Akzeptanzschwelle. Irgendwann fragt man sich unwillkürlich: Könnte nicht doch was dran sein? Umso wichtiger ist Bildung - und zwar eine Bildung, die nicht nur auf Fakten setzt, sondern eine, die vor allem das eigene kritische Denken schult.