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Ansparen und Darlehen oder private Versicherung. | Bausparer seit September auch für Pflege und Bildung. | Wien. Pflege kostet viel Geld, das aber nicht in allen Fällen vom Staat kommt. Die Sorge um die private Finanzierung wächst. Das hat auch die Versicherungswirtschaft erkannt und Pflegevorsorgeprodukte auf den Markt gebracht.
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Dank einer Gesetzesänderung dürfen seit September auch die vier heimnischen Bausparkassen in diesem Bereich mitmischen: Der Bausparvertrag kann damit künftig nicht nur für wohnwirtschaftliche Zwecke sondern auch für Pflege und Bildung verwendet werden. Wie beim klassischen Bausparer gibt es eine staatliche Prämie.
Guthaben und Kredit für Finanzierung der Pflege
Das Produkt ist bestens bekannt; fast die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren einen oder mehrere Bausparverträge. "Die durchschnittliche Verweildauer in einem Pflegeheim beträgt 260 Tage", rechnet Josef Schmidinger, Direktor der s-Bausparkasse, vor. "Die Kosten pro Tag belaufen sich auf 120 bis 160 Euro, also rechnen wir mit einem Betrag von 35.000 Euro, dann können etwa 5000 bis 7000 Euro angespart und 30.000 über das Darlehen finanziert werden", so Schmidinger im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Die gesamte Branche rechnet nach Angaben von Erich Rainbacher, Generaldirektor der Raiffeisen Bausparkasse, mit 40.000 bis 60.000 Abschlüsse pro Jahr.
Strenge Kriterien für Versicherungsleistung
Bei den privaten Pflegversicherungen gibt es verschiedenen Varianten: Generell gilt, je höher die Prämie, desto mehr Leistungen werden im Bedarfsfall abgedeckt. So bietet etwa die Wiener Städtische eine Versicherung für Dauerpflegefälle an, bei der man je nach Prämie 25, 50, 100 oder 200 Prozent des staatlichen Pflegegeldes dazu bekommt. Die Versicherungsleistung ist wie auch bei Generali und Quelle davon abhängig, ob und in welcher Stufe der Staat Pflegegeld zahlt.
Uniqa und OÖ Versicherung haben andere Kriterien: Sie zahlen dann, wenn laut ärztlichem Gutachten bestimmte Tätigkeiten des täglichen Lebens, wie zum Beispiel selbstständiges Ankleiden oder ohne fremde Hilfe Aufstehen, nicht mehr alleine bewältigt werden können.