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Verstaubt die Integration im Außenamt?

Von Clemens Neuhold

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Wien. Ein 24-jähriger Meidlinger Bub soll eine über Jahrzehnte völlig verkorkste Integrationspolitik aufbrechen und für diesen Pseudojob 15.000 Euro monatlich kassieren?! So lässt sich die Stimmungslage Mitte 2011 zusammenfassen. Schon ein Jahr später ist Kurz die größte Zukunftshoffnung der ÖVP, heute ist er mit 27 Jahren Außenminister. Wie hat er das geschafft? Durch Gespür, Empathie und Offenheit fürs Thema, seinen Beraterstab und eine gut geölte PR-Maschine.

Mit demselben Eifer muss er nun die Schrittfolgen auf dem internationalen Parkett lernen. Nur, dass dort wesentlich größere Rutschgefahr herrscht als in der Favoritner Problemschule. Dort wird Kurz als integrierter Außenminister und weltmännischer Integrationsminister natürlich weiter vorbeischauen. Aber der größte Wunderknabe muss im alten Job leisertreten, wenn der neue Job Außenminister heißt. Sein Sprungbrett - die Integration - nimmt er mit. Es darf nicht im Kammerl verstauben. Denn der türkische Junge ohne Job ist wichtiger als ein Fototermin mit dem UNO-Generalsekretär.