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Vertrauen in Montis Regierung sinkt

Von Rainer Mayerhofer

Politik

Zustimmung für Premier sank seit Februar von 59 auf 51 Prozent.


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Rom. Knapp sechs Monate nach ihrem Amtsantritt bekommt Italiens Regierung unter Mario Monti erstmals Gegenwind zu spüren. Die einschneidenden Sparpläne, Rezession und der Streit mit den Gewerkschaften um eine Arbeitsmarktreform haben die Zustimmung der Italiener in den letzten Monaten sinken lassen.

Laut einer am Donnerstag von der Zeitung "la Repubblica" veröffentlichten Umfrage stehen heute nur mehr 51 Prozent unserer südlichen Nachbarn zu ihrem Regierungschef. Im Februar waren es noch acht Prozent mehr. In der gleichen Zeit stieg die Zahl derer, die wenig Vertrauen in den Regierungschef haben, von 38 auf 42 Prozent.

Dabei liegt Monti in der Meinung der Bevölkerung noch besser als sein Kabinett insgesamt. Die Zustimmung zur Regierung fiel von 53 Prozent Ende Februar auf derzeit 45 Prozent. Die größten Popularitätseinbußen musste Arbeits- und Sozialministerin Elsa Fornero hinnehmen, die bei der Vorstellung der Pensionsreformpläne im Dezember in Tränen ausgebrochen war. Damals genoss sie noch bei 58 Prozent der Italiener Vertrauen, im Februar nur noch bei 49 Prozent und derzeit liegt sie bei 42 Prozent.

Anlässlich des am 25. April begangenen Tages der Befreiung vom Faschismus und Nationalsozialismus verglich Monti in einem Appell an seine Landleute den Befreiungskampf mit dem Engagement gegen die Wirtschaftskrise. Italien müsse dieselben kollektiven Kräfte wie damals wieder aufbringen und sich von einigen Denkmustern befreien. Monti wandte sich damit indirekt an die Parteien, in denen der Unmut über unpopuläre Maßnahmen seiner Regierung wächst. Aus dem Lager seines Vorgängers Silvio Berlusconi waren in den letzten Tagen Forderungen nach Neuwahlen im Oktober gekommen.