Respekt.net stellt neue Online-Plattform "Mein Abgeordneter" vor. | Wien. Wofür verwenden Österreichs Politiker ihre Macht? Für wen und was engagieren sie sich, und vor allem: Warum? Diesen Fragen will der Verein Respekt.net nachspüren.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Auf der Online-Plattform 'Mein Abgeordneter' sollen künftig politische Positionen und finanzielle sowie persönliche Interessen von Österreichs Abgeordneten und Regierungsmitgliedern veröffentlicht werden, zum Beispiel an welchen Unternehmen und Vereinen Politiker beteiligt sind und wer sie finanziert. Gespeist wird die Datenbank vor allem aus Informationen von Presseaussendungen, Firmenbüchern oder Vereinsregistern. Außerdem sollen Politiker ermuntert werden, Selbstauskünfte zu geben und vermeintliche Geheimnisse selbst offenzulegen, sagte Maria Baumgartner, Vorstandsmitglied von Respekt.net, am Montag bei der Präsentation der Plattform in Wien.
Ziel von "Mein Abgeordneter" ist, die Volksvertreter zu unterstützen und dazu beizutragen, ihr Ansehen bei der Bevölkerung zu heben. Alexander Skrein, Vorstand des Vereins: "Wir gehen davon aus, dass PolitikerInnen engagiert arbeiten und dem Wohl der Republik Österreich beziehungsweise ihren Wählern verpflichtet sind. Wir halten es für wichtig, hinter die Kulissen des Politikbetriebes zu schauen und aufgefundene Informationen zur Verfügung zu stellen."
Transparenz schafft Vertrauen
Auf diesem Weg werde mehr Transparenz in die Politik gebracht, betont Baumgartner. "Diese Transparenz kann auch als Grundlage für ein stärkeres Vertrauen zwischen Wählern und Volksvertretern dienen." Jeder und jede solle bei "Mein Abgeordneter" nachschauen können, was welche Abgeordneten zu bestimmten Themen sagen beziehungsweise welche Aktivitäten sie setzen. Respekt.net recherchiere die Fakten, die Schlüsse daraus müsse jeder für sich selbst ziehen.
"Mein Abgeordneter" ist nicht das erste Projekt des Vereins Respekt.net. Als oberstes Ziel hat er sich die Stärkung der Zivilgesellschaft gesetzt. Seit September 2010 bringt die Website kreative Menschen und Organisationen, die sich der Toleranz und Offenheit verpflichten, mit potenziellen Unterstützern zusammen. Bisher haben rund 260 Investoren mehr als 91.000 Euro für Projekte gespendet. 82 Konzepte wurden bisher bei Respekt.net eingereicht. Bisher wurden 31 Projekte finanziert, darunter zum Beispiel verschiedene Workshops des Vereins für Zivilcourage ZARA der interaktive Gleichstellungsbarometer oder das Unterrichtsprojekt Teaching the Shoa in the 21st Century
Die Plattform "Mein Abgeordneter" soll laut Plan noch vor der parlamentarischen Sommerpause online gehen - vorausgesetzt, dass die dafür notwendigen 22.000 Euro zusammenkommen. Bisher wurden dafür 4.400 Euro gesammelt. (red)
Links:Respekt.netRespekt.net auf Facebook