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Wien. Eine Neuauszählung der Stimmen bei der Meinl Power-Hauptversammlung hat nach wenigen Minuten die Ergebnisse der letzten zwei Abstimmungen wieder umgedreht: Nun fiel das Ergebnis für das derzeitige Management und gegen die "Rebellen" aus. Während MIP-Board-Chef Hans Haider die Neuauszählung verteidigte, kündigten Anlegervertreter Anfechtungsklagen an.
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Portugiesische Anleger hätten schriftlich ihre Stimmen übertragen, und nach der Abstimmung hätten einige Anleger noch ihre Stimmen abgegeben, erläuterte MIP-Chef Haider die Gründe für die Neuauszählung zweier Tagesordnungspunkte.
Damit bleibe MIP-Direktor Michael Treichl im Amt, für seine Abwahl stimmten nun nur mehr 47,2 Prozent. "Damit ist Herr Treichl nun nicht abgewählt", sagte Haider. Der von den "rebellischen" Anlegern nominierte Direktoren-Kandidat Richard Boleat werde doch nicht MIP-Direktor.
Empörung über dieses Vorgehen herrschte bei den Kleinanlegern: "Sie können so lange abstimmen wie Sie wollen, diese Stimmen waren nicht im Saal. Herr Haider, Sie haben heute hier Ihr Gesicht verloren", kritisierte Alexander Proschofsky und kündigte eine Anfechtungsklage an.
Haider meinte, dass einige Anleger eben nicht Deutsch könnten, so sei es zu "Missverständnissen" gekommen. Die HV wird allerdings über Kopfhörer simultan ins Englische übersetzt. Das Video über die HV wolle er den Anlegern nicht zur Verfügung stellen, so Haider.
"Hier herrscht einfach Chaos", meinte ein sichtlich wütender Kleinanleger, der die HV verließ.
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