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"VIE" startet rasant durch

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Der Flughafen Wien steigert sein Wachstumstempo wieder: Nach einem Anstieg der Passagierzahlen im Jahr 2003 um 6,8% auf 12,8 Millionen Passagiere - erreicht vor allem durch ein gutes zweites Halbjahr - gab es in den ersten beiden Monaten 2004 gleich ein Plus von mehr als 13%. Die Wachstumserwartung fürs Gesamtjahr wurde daraufhin auf 8% erhöht.


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Die meisten zusätzlichen Passagiere kamen im Vorjahr von den Low-cost-Carriern - die Billigairlines halten bereits einen Anteil von fast 6%, "Air Berlin" war mit 439.000 Passagieren bereits die Nummer 3 in Schwechat. Was die Zahl der Fluggäste betrifft, ist "VIE" im Vorjahr dreimal so stark gewachsen wie der Schnitt der europäischen Airports. Auch heuer und in den kommenden Jahren will man "zumindest um 1%" stärker wachsen als die Konkurrenz. Erneute "wenn auch geringere" Zuwächse bei den Billigfliegern - für die bis 2010 ein Marktanteil von 20% erwartet wird - sollen ebenso dafür sorgen wie Steigerungen im Europaverkehr, die EU-Erweiterung und die "starke Kompetenz" als - mit 42 Destinationen - führender Hub in den Osten.

"Ein wirklich hervorragendes Jahr" bilanzierte demgemäß der kürzlich bis 2009 wieder bestellte Vorstandsprecher Herbert Kaufmann am Donnerstag vor der Presse. Unter dem Strich schrieb der Flughafen Wien 2003 einen Jahresgewinn, der mit 70,8 Mill. Euro den guten Vorjahreswert von 70,3 Mill. Euro um 0,8% noch geringfügig übertraf. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 97,3 (Vorjahr 97,1) Mill. Euro um 0,3% höher - unter Ausklammerung eines Einmaleffekts von 19,9 Mill. Euro durch die Auflösung von Pensionsrückstellungen im Jahr 2002 errechnet sich ein EBIT-Plus von 26,1%. Es soll wieder eine Dividende in Höhe von zwei Euro ausgeschüttet werden.

Auch der scheidende Finanzvorstand Kurt Waniek sah es als "besonders schöne Sache, solche Zahlen präsentieren zu dürfen - vor allem der um fast 25% auf 150,4 Mill. Euro verbesserte Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit erfreute auch die insgesamt positiv überraschten Analysten.

Wachstums bringt Jobs: Ihren Personalstand hat die Flughafen Wien AG im Vorjahr um 11,7% auf 2.918 Mitarbeiter aufgestockt - "es gilt die Faustformel: eine Million mehr Passagiere kreieren auf dem gesamten Standort 1.000 neue Arbeitsplätze, davon 100 in der Flughafen AG". 2009 werdten 17,7 Millionen Fluggäste erwartet, gut vier MillionenMeh als heuer.

Bei der anstehenden Privatisierung des grenznahen Flughafens Bratislava/Pressburg will man unbedingt dabei sein: Man werde mit einem "Airportsystemkonzept" im 2005 zu erwartenden Bieterverfahren ins Rennen gehen, ist sehr zuversictlich und strebt eine Mehrheitsbeteiligung - "wenn verfügbar" - an.

Schwechat, - "das auch bisher schon mit seinen Tarifen und Incentives durchaus im Durchschnitt der umliegenden Hubs wie München Mailand, Budapest der Zürich liegt", wie betont und mit Studien untermauert wird - will in drei Jahren um 15% günstiger sein als die genannten Konkurrenzairports. Die eingesparten 20 bis 30 Mill. Euro sollen an die Airlines weiter gegeben werden, gut 60% davon an den größten Kunden, die AUA.

Bis 2008 werden insgesamt 722 Mill. Euro investieret, davon 185 Mill. Euro heuer. Gebaut wird dabei u. a. ein neuer Flugsicherungsturm und der neue Office Park, die beide noch 2004 fertig gestellt werden sollen. Von 2005 bis 2008 wird die erste Phase der Terminal-Erweiterung "Skylink" in Angriff genommen, Anfang 2008 soll der neue Flughafenbahnhof fertiggestellt sein - tauglich für internationale Fernzüge ebenso wie für möglicherweise bis Bratislava verlängerten CAT. hdt