Österreich liegt bei der Höhe der Bildungsausgaben europaweit im Spitzenfeld. Am schwachen Abschneiden bei PISA konnte aber auch dieser Umstand nichts ändern. Kein Wunder, dass sich die Politik den Einsatz der Mittel nun genauer ansehen will.
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Der verzweifelte Hilferuf nach "mehr Geld" gehört in Österreich zur Diskussion von Problembereichen wie das Amen zum Gebet. Dahinter steht die weit verbreitete Ansicht, dass mit einem größeren finanziellen Mitteleinsatz bereits die Lösung des Problems verbunden ist.
Die vom schwachen Abschneiden Österreichs bei der PISA-Studie losgetretene Debatte lässt sich jedoch ausnahmsweise nicht nach diesem Muster führen. Ein Vergleich der PISA-Ergebnisse mit den jährlichen Bildungsausgaben pro Schüler aus der OECD-Studie "Bildung auf einem Blick"" zeigt, dass während Österreich die siebenthöchsten Pro-Kopf-Ausgaben von 30 OECD-Staaten im Volksschulbereich und die vierthöchsten im Bereich Sekundarstufe I (Hauptschule, AHS-Unterstufe) aufweist, es beim aktuellen Vergleich der Mathematik-Kompetenzen nur auf Platz 15, im Lesen auf Platz 19 und in Naturwissenschaften auf Platz 20 kommt.
Österreich hat laut der OECD-Studie 2004 im Volksschulbereich 6.571 Dollar (Daten 2001, kaufkraftbereinigt) pro Kopf aufgewendet, im Sekundarbereich I 8.316 Dollar. Das ist praktisch gleich viel wie die Ausgaben der Schweiz (Volksschule 6.889 Dollar, Sekundarbereich I 8.219 Dollar), die in der PISA-Studie allerdings in Mathematik auf Platz sieben, in Lesen auf Platz elf und in Naturwissenschaft auf Rang neun landete - und sich damit gegenüber 2000 deutlich verbesserte.
Wie man mit vergleichsweise geringen Mitteln zu guten Ergebnissen kommt zeigt etwa Südkorea vor.