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Sonnenchronik: Im Dezember sinkt die Dauer der lichten Tage ab 1. mit 8 Stunden 39 bis zur Wintersonnenwende am 21. auf 8 Stunden 20 Minuten, wenn die Sonne um 12.12 Uhr Mitteleuropäische Zeit (MEZ) in ihre kürzeste Tagsebahn tritt und den Anfang des Tierkreiszwölftes Steinbock erreicht. Damit beginnt der astronomische Winter. Von da an werden die lichten Tage wieder langsam länger und am 31. werden 8 Stunden 25 Minuten erreicht.
Ab Sonnenuntergang dauert die Bürgerliche Dämmerung 36 Minuten, die Sonne steht dann 6 Grade unter dem Horizont und hoch am Himmel erscheinen die ersten Sterne. Bei 12 Graden Sonnentiefe, 1 Stunde 16 Minuten nach Sonnenuntergang, endet die nautische Dämmerung. Dann sind schon fast alle Sterne, aber auf See noch die Linie zwischen Himmel und Wasser, die freie Kimm, sichtbar und es können zur Ortsbestimmung auf See mit dem Sextanten Kimmabstände heller Sterne gemessen werden.
Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg in Wien 23 bezeichnen die Sonnensäulen nahe Südosten und Südwesten den Beginn und das Ende der Tagesbahn der Wintersonnwend-Sonne. Gesehen von der Himmelsmittenscheibe in der Plattform, verschwindet sie mittags hinter der untersten rechteckigen Marke am Südpfeiler. Die helle Mitte des von der Schattenscheibe am Nordpfeiler auf den Schrägpfeiler geworfenen Schattens zieht über dessen höchste Querspange mit der Aufschrift 21 DEZ und dem Steinbock-Symbol.
Mondchronik: Am Monatsersten sehen wir am späteren Abend einen noch fast ganz runden Mond in den Zwillingen aufgehen. Am 5. sorgt die perspektivische Schwankung der dunklen Mareflecken gegen den Mondrand, die Libration, für einen randfernen Mondnordpol und tags darauf am östlichen Mondrand für die randferne Lage des Flecks Grimaldi. Auch tritt am 6. das Letzte Viertel im Löwen ein. Nahe Saturn finden wir den Mond am 10. und am nächsten Tag steht er neben Venus und Merkur.
Der 12. bringt tief in der Morgendämmerung nahe Südosten die zarte Altlichtsichel, die letzte sichtbare Mondphase vor dem Neumond am 13., er findet in Erdnähe statt. Als feine Neulichtsichel erscheint der Mond am 14. wieder in der Abenddämmerung im Südwesten, tags darauf finden wir ihn bei Mars. Die Libration sorgt am 17. für einen randfernen Mondsüdpol, am 19. für eine randfernes Mare Crisium. Das Erste Viertel fällt auf den 20. in den Fischen und am 25. durchläuft der Mond seine Erdferne im Stier. Nahe Jupiter finden wir ihn am 26. und das letzte Mondereignis 2012 ist der Vollmond am 28. in den Zwillingen.
Planetenlauf: Merkur steht bis 22. nahe Südosten in der Morgendämmerung und zieht von der Waage durch den Skorpion und Schlangenträger bis in den Schützen. Um den 6. ist er günstig um etwa 6.45 Uhr rechts neben Venus aufzufinden. Venus strahlt morgens niedrig bis tief zwischen Ostsüdosten und Südosten aus Waage, Skorpion und Schlangenträger. Mars finden wir immer noch abends tief zwischen Südwesten und Westsüdwesten in Schütze und Steinbock. Jupiter leuchtet abends vorerst niedrig, aber später hoch als "falscher Abendstern" zwischen Ostnordosten und Ostsüdosten aus dem Stier. Saturn steht morgens niedrig und ebenfalls später hoch zwischen Ostsüdosten und Südsüdosten in Jungfrau und Waage.
Meteorstrom: Die Geminiden, der stärkste Sternschnuppenstrom des Jahres, lässt uns die Meteore aus den Zwillingen zwischen 7. und 16. mit Maximum am 13. um 20 Uhr mit etwa 100 pro Stunde sehen. Dazu ist ein Beobachtungsplatz mit klarem, dunklen Himmel ohne störendes Licht nötig. Im Wiener Raum empfehlen sich die Tage um den 13., günstig ab 5 bis 6 Uhr. Das Freiluftplanetarium Sterngarten bietet sich dazu besonders an. Die Erde fängt Mikroteilchen des Kleinplaneten 3200 Phaeton auf, die beim Zusammenstoß mit der Erde verglühen.
Sternbilderhimmel: Unsere Karte gilt für den 5. um 21 Uhr und für den 21. um 20 Uhr. Sie ist so zu halten, dass die Himmelsrichtung, in die wir schauen, auf der Karte unten liegt. Das Kästchen mit "J" bezeichnet Jupiter und der strichlierte Kreisbogen deutet den Zug der Milchstraße an. Die Dezemberabende bieten uns die besondere Gelegenheit, die hellen Hauptsterne des Großen Norddreiecks und die des Sechsecks um Orion zugleich zu sehen! Die Fünfsternreihe mit Perseus, Andromeda und Pegasus zieht vom Himmelsscheitel bis in den hohen Westen. Über der Körpermitte der Andromeda finden wir in dunkler Nacht ein schwaches Fleckchen, die einzige bei uns mit freiem Auge sichtbare Galaxie. Diese 2,5 Millionen Lichtjahre tief im All stehende Milchstraße ist größer als unsere!
Freiluftplanetarium: Samstag, 1. Dezember, 20 Uhr Sterngarten Georgenberg bei der Wotruba-Kirche in Wien 23: Mond, Jupiter, Herbststernbilder und helle Herbststerne, Andromeda-Galaxie. Bitte Taschenlampe und Fernglas mitnehmen. Bei Schlechtwetter in der Kirche. Samstag, 8. Dezember 19 Uhr Stadtlokal, Wien 1, Walfischgasse 12, Festsaal: Schwarze Materie und Schwarze Löcher (Robert Vucsina). Spenden erbeten.
Zum Jahreswechsel: Österreichischer Himmelskalender 2013, 57. Jg., 13 Euro bzw. Monatsschrift "Sternenbote" (Aktuelles), 56.Jg., 18.: 12 Hefte, mit Versand; Neubesteller erhalten den Jahrgang 2012 gratis! Zusendeauftrag PSK 7907948, BLZ 60000, Astronomisches Büro, Wien.
Näheres: www.astronomisches-
büro-wien.or.at oder Tel.889 35 41.

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