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In St. Pölten kursieren fünf Namen. | Schönborn-Liste für Wien von Rom angeblich abgelehnt. | Wien. Für die Funktion eines Weihbischofs in der seit mehr als einem Jahr von Bischof Klaus Küng geleiteten Diözese St. Pölten sind fünf Männer konkret im Gespräch. Das meldete am Montag der Internet-Dienst "www.kreuz.net", eine internationale Initiative von Katholiken im kirchlichen Dienst, die Beiträge anonymer Autoren verbreitet. In diesen Meldungen sind Etikettierungen wie links und rechts beziehungsweise konservativ oder modernistisch an der Tagesordnung.
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Wie weit Bedarf an Weihbischöfen besteht - abgesehen von Priester- und Diakonsweihen können auch andere Geistliche ihre Aufgaben wahrnehmen -, darüber gehen in Kirchenkreisen die Meinungen auseinander. Faktum ist, dass es in St. Pölten seit Jahren immer einen Weihbischof gab, zuletzt den mit Diözesanbischof Kurt Krenn abgetretenen Heinrich Fasching, und in der Erzdiözese Wien sogar mehrere, von denen aber nur noch einer, Helmut Krätzl, im Amt ist.
Für St. Pölten hat Bischof Küng laut "kreuz.net" fünf Kandidaten im Auge. Der erste Anwärter, Generalvikar, Leopold Schagerl, gilt als "Mann fürs Grobe", als leidenschaftlicher Jäger und theologisch-kirchenpolitisch als "Mann der Mitte" mit konservativen Umgangsformen. Dem jungen Regens des St. Pöltner Seminars, Anton Leichtfried, wird von "kreuz.net" Kontakt mit "linken" Kirchenkreisen vorgehalten. Als "typischer Priester von heute: meist zivil gekleidet, den Laiengremien hörig" wird Dechant Johann Zarl charakterisiert.
Mahr Sympathie zeigt der anonyme Autor für Ägidius Zsifkovics, den Sekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, der "kein Wunschkandidat" für die "heute in der Diözese St. Pölten dominierenden linken Kräfte" sei. Zsifkovics gilt aber auch als logischer Nachfolger von Paul Iby in seiner Heimatdiözese Eisenstadt. In St. Pölten soll noch der Heiligenkreuzer Zisterzienser Karl Wallner, der "konservative Theologie in jugendbewegtem Gewand" verkünde, im Rennen sein.
Zuletzt heißt es in der Meldung, die beiden von Kardinal Christoph Schönborn für Wien eingereichten Kandidaten - in der Öffentlichkeit wurden die Namen von Bischofsvikar Karl Rühringer und Dechant Franz Scharl genannt - seien von Rom "angeblich abgelehnt" worden.