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Das sechste EU-Rahmenprogramm stößt bei österreichischen Firmen und Forschungseinrichtungen auf starkes Interesse. Den inländischen Projektvorschlägen wird seitens des BIT (Büro für internationale Forschungs- und Technologiekooperation) hohe Qualität attestiert. Im vergangenen fünften Rahmenprogramm konnte Österreich etwa 280 Mill. Euro an Förderungen abrufen, was fast 100 Prozent der von Österreich eingezahlten Beträge entspricht. Für die laufende Periode (2002 bis 2006) rechnet BIT-Chef Manfred Horvat mit rund 300 Mill. Euro an Rückfluss.
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Bereits im Vorfeld des sechsten EU-Rahmenprogramms für Forschung, technische Entwicklung und Demonstration herrschte großer Andrang. "Bei uns gingen mehr als 1.500 Interessensbekundungen inländischer Betriebe und Forschungsinstitutionen ein", berichtet Manfred Horvat, Direktor des BIT, das Förderungswillige berät.
Allein 300 dieser Projektideen stammen aus Österreich, die restlichen 1.200 kommen aus anderen Ländern, die inländische Partner einbinden wollen. Das Interesse östereichischer Firmen, Universitätseinrichtungen und anderer Forschungsinstitutionen am 6. EU-Rahmenprogramm sei wesentlich größer als an den früheren Förderprogrammen, weiß Horvat.
"Eine erste Analyse hat gezeigt, dass die Vorschläge aus Österreich von überdurchschnittlich hoher Qualität sind", zeigt sich der BIT-Chef erfreut. Hier habe offensichtlich die intensive Informationskampagne, die das BIT im vergangenen Jahr durchführte, ihre Früchte getragen.
Die interessierten Betriebe und Institutionen stammen aus so gut wie allen in Frage kommenden Bereichen. Hier finden sich Biochemie und Nanotechnologie ebenso wie der Verkehrs- oder der Energiesektor, die Informations- und Kommunikationsbranche genauso wie der Multimediabereich.
Zur Zeit laufen die ersten Einreichtermine für Förderungen ab. Wie viele der 1.500 Projektideen tatsächlich verwirklicht werden können, lasse sich derzeit schwer einschätzen, so Horvat, da das sechste Rahmenprogramm sich deutlich vom fünften unterscheide.
Jenes ist zwar mit 17,5 Mrd. Euro um 2,5 Mrd. Euro oder 17 Prozent höher dotiert als sein "Vorgänger", beinhaltet jedoch neue Projektformen. Die prominentesten sind die zu schaffenden "Exzellenznetze".
Darunter versteht die EU Großprojekte mit bis zu 30 teilnehmenden Organisationen aus unterschiedlichen Ländern, die dem europäischen Forschungsraum Impulse geben und gegenüber den USA und Japan stärken sollen. "Wir werden sehen, wie viele unserer Firmen und Organisationen mit dieser Änderung zu Rande kommen", sagt Horvat.
Mit einem Voruteil kann der BIT-Chef für seinen Bereich aufräumen: Österreich lasse eine Menge an EU-Förderungen liegen.Horvat: "Vom fünften Rahmenprogramm haben wir mehr als 99 Prozent der von Österreich eingezahlten Mittel abgerufen."
Insgesamt waren dies etwa 280 Mill. Euro und damit um fast die Hälfte mehr als im vierten Rahmenprogramm. Für das sechste, das bis 2006 läuft, rechnet Horvat mit rund 300 Mill. Euro an Förderungen. Im vergangenen Rahmenprogramm (1998 bis 2002) kamen 1.300 österreichische Projekte zum Zug, die von etwa 1.000 Organisationen getragen wurden. Knapp 500 davon waren universitäre Einrichtungen und andere Forschungsinstitutionen. Mehr als die Hälfte der Projektträger waren Betriebe, davon drei Viertel KMU.
Was BIT-Chef Horvat neben dem hohen Interesse an EU-Förderungen am meisten freut, ist die starke internationale Zusammenarbeit: "Das bedeutet für Östereich einen immensen Know-how-Transfer."