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Es hat nicht sollen sein. Weil Real-Trainer Carlo Ancelotti das norwegische Fußballtalent Martin Ödegaard nicht in den A-Kader fürs Champions-League-Spiel am Dienstagabend gegen Schalke 04 nominierte, wurde es also mit dem bedeutenden Rekord, als jüngster Kicker der Geschichte in der Königsklasse zum Einsatz gekommen zu sein, nichts. Womit nun der bereits über 20 Jahre alte Rekord des früheren Anderlecht-Profis Celestine Babayaro, der 1994 im Alter von nur 16 Jahren und 87 Tagen in der Champions League sein Debüt gefeiert hatte, bis auf Weiteres aufrecht bleibt. Dabei wäre Ödegaard, hätte ihn der Trainer am Dienstag doch zumindest für fünf Minuten aufs Feld geschickt, zum Zeitpunkt des Einwechsels mit seinen 16 Jahren und 83 Tagen immerhin vier Tage jünger als Babayaro gewesen. Vor allem Real-Präsident Florentino Pérez hätte es gern gesehen, wenn der Norweger zu einem Einsatz gekommen wäre. Nicht nur wegen des Rekords, sondern weil dies auch den Marktwert des Spielers erhöht hätte.
Ancelotti, der Spielverderber?
Mitnichten. Zum einen kann Ödegaard froh sein, dass er für das Schalke-Spiel überhaupt in die engere Wahl gekommen ist. Welcher Neuling darf schon erwarten, binnen sechs Wochen von der Trikot-Ausgabe über den B-Kader in die Königsklasse durchgereicht zu werden? Und zum anderen sollte es, und das sei vor allem Real-Boss Pérez ins Stammbuch geschrieben, nicht nur um die Kohle gehen, sondern auch um den Sport. Ancelotti wird schon wissen, was er tut und Ödegaard hat ihn offenbar nicht überzeugt. Jungsein reicht eben nicht aus, um als Star zu gelten. Vier Tage hin oder her.