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Früher hat man gesagt: "Schau nicht so lang ins Fernsehkastl, da kriegst du viereckige Augen." Diese optometrische Prognose kann man mittlerweile getrost als Fehleinschätzung beurteilen.
Eine neue Studie hat nun den weltweiten Fernsehkonsum in 95 Staaten gemessen. Dabei wurde herausgefunden, dass trotz der umfassenden neuen Streaming-Angebote die Zeit, die für traditionelles Fernsehen aufgewendet wird, nahezu unverändert geblieben ist. Am meisten hängen die US-Amerikaner und die Kanadier vor der Glotze - vier Stunden, drei Minuten werden täglich veranschlagt. Die Europäer sind ihnen aber schon auf den Fersen, drei Stunden, 49 Minuten gehen da fürs Fernsehen drauf.
Ist der ganze Krawall um eine neue, veränderte Medienwelt
also nur eine aufgeblasene Aufregung? Müssen sich konventionelle TV-Sender eh keine Sorgen machen? So schillernd, wie die Studie glauben lassen will, ist die Lage dann doch nicht. Nicht erwähnt wird zum Beispiel, dass bereits 2014 der Konsum von linearem Fernsehen in den USA um ein Fünftel zurückgegangen ist - zugunsten von Streaming-Angeboten. Und eine ebenfalls aktuelle deutsche Studie zeigt die nicht ganz
unwesentlichen Unterschiede im Altersgefälle auf: Junge Zuschauer sehen nur noch 94 Minuten am Tag traditionell fern, den Rest organisieren sie sich via Netflix und Konsorten im Internet - und das sind die Kunden der Zukunft. Einen Grund zum Zurücklehnen gibt es also für ORF & Co. nur bedingt.