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Violetter Revanchismus

Von Christoph Rella

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Was das Cup-Viertelfinalspiel am Mittwoch gegen den WAC betrifft, kann sich Austria-Trainer Peter Stöger eigentlich zurücklehnen. Schließlich geht es hier nicht um den Meisterteller. Und das ist schon ein Unterschied: Will sich die Austria nicht zum Gespött machen, muss sie - derzeit von allen Seiten als Meister gehandelt - die Meisterschaft um jeden Preis gewinnen. Den ÖFB-Cup aber nicht. Dafür ist er (leider) immer noch zu unbedeutend.

Dass sich nun Stöger den Einzug ins Halbfinale trotzdem an die Fahnen geheftet hat ("Der Cup ist ein wichtiges Thema"), hat aber einen anderen Grund. Und der könnte - auch wenn er das nicht zugeben will ("Begriffe wie Revanche oder Rache haben im Sport eigentlich nichts verloren") - persönlicher Natur sein.

War es nicht der WAC, der die Violetten mit 4:0 abgefertigt und die Siegesserie beendet hatte? Und bietet nicht der ÖFB-Cup eine ideale Gelegenheit, die Demütigung durch die Kärntner durch einen Sieg wiedergutzumachen?

Ob es etwas bringt, ist aber eine andere Frage. Schließlich wird das Spiel als Einziges von allen Begegnungen nicht im Fernsehen gezeigt. Auch ist nicht davon auszugehen, dass sich sonderlich viele Fans in die Lavanttal-Arena verirren werden. Den Wienern würde ein Sieg auf jeden Fall gut tun. Mit einer Niederlage ist aber auch nichts verhaut. Revanche hin oder her.