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Virtuelles Stammbeisl

Von Anton Silhan

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Virtuelle Gemeinschaften, die mithelfen, menschliches Leid zu verringern, das eigene Leben zu verbessern und/oder einfach Spaß machen - das ist heute durchaus nichts Ungewöhnliches. Lange gibt es solche "digital comunities" ja noch nicht. Das Ö1-"Radiokolleg" stellt diese Woche (noch heute und morgen, jeweils 9.30, Wh. 22.40 Uhr) einige dieser digitalen Gemeinschaften vor. Der Prix Ars Electronica widmet übrigens den "digital comunities" in diesem Jahr erstmals eine eigene Preiskategorie.

Begonnen hat es zunächst in den achtziger Jahren, u. a. in Kalifornien: Pioniere der digitalen Gemeinschaft gründeten ein Mail-Box-System, das zu einem der ersten lokalen Netzwerke wurde; unterstützt damals noch von einem, später mehreren Print-Magazinen. Und in Österreich waren die Pioniere der digitalen Gemeinschaft in der "Black Box" zu Hause. Sie nahm 1992 ihren Ausgang. Eine Comunity für Leute, die nicht gerade PC-Freaks waren, sollte hier geschaffen werden, sagt Michael Eisenriegler, ein Mann der ersten Stunde.

Man sah das Internet nicht nur als ein Informations- und Kommunikationsmedium, sondern auch als sozialen Raum, in dem Menschen aus aller Welt ihre Interessen, Erfahrungen und Sorgen teilen; eine Art virtuelles Stammbeisl, wo man Schmäh führt, flirtet und diskutiert.

Ob in Chatrooms, Weblogs oder Online-Foren: für jedes noch so ausgefallene Hobby, für jede Lebenskrise oder Krankheit, für jedes kulturelle, soziale oder politische Thema lassen sich heute Kommunikationspartner finden, die online ihr Wissen weitergeben.