Zum Hauptinhalt springen

VKI warnt vor Schnäppchen: Faules Obst am Onlinemarkt

Von Wolfgang Zaunbauer

Wirtschaft

Probleme mit zu später und falscher Lieferung. | Steuern und Zölle als Kostenfalle. | Wien. Auch dieses Jahr werden wieder viele Menschen versuchen, den weihnächtlichen Einkaufsstress zu umgehen, indem sie die Geschenke für ihre Liebsten im Internet besorgen. Doch beim Onlineshopping ist Vorsicht angebracht: So manches Schnäppchen entpuppt sich im Nachhinein als teurer Spaß.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Jährlich beschweren sich 2200 Betroffene beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ), das seit 1999 beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) angesiedelt ist, über Probleme mit Onlinehändlern. Angeführt wird die Hitliste der Beanstandungen von verspätet oder falsch gelieferten Produkten. Doch auch die Durchsetzung der Gewährleistung ist oft problematisch, vor allem, wenn der Anbieter im Ausland sitzt, erklärte Georg Mentschl, Leiter des EVZ, am Mittwoch vor Journalisten. Eine weitere Gefahr des Onlinehandels seien versteckte Kosten, sagte Franz Floss vom VKI. Preise würden oft ohne Lieferkosten, Steuern und Zölle angegeben und entpuppten sich dann als Kostenfallen.

Die meisten Beschwerden gibt es beim Elektronikversand. Auch online gebuchte Urlaube halten oft nicht das, was versprochen wurde. Kaum Probleme bereiten hingegen die großen Anbieter von CDs und Büchern, wie etwa Amazon.

Faule Banane

Zwar führen EVZ und VKI keine schwarzen Listen über unzuverlässige Onlineversandhäuser, aber eine Firma sticht wegen zahlreicher Klagen besonders hervor: Der österreichische Elektronikanbieter Bananamedia aus Leopoldsdorf liefere per Vorauskasse bezahlte Ware wochenlang nicht, kritisieren die Konsumentenschützer. Wenn dann die Kunden die Bestellung stornieren, warten sie ebenso lange auf die Rücküberweisung des Geldes. Zahlreiche Einträge in Internetforen unterstreichen diese Mängel. Dabei gehe es nicht um betrügerische Absichten, das Problem sei, dass viele Onlineshops keine Lagerkapazitäten haben, sagte Mentschl. Bananamedia war für keine Stellungnahme erreichbar.