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Der VKI (Verein für Konsumenteninformation) wird gegen Keilermethoden vorgehen. Er bereitet eine Verbandsklage gegen Keilerfirmen und jene, die sich dieser unsauberen Verkaufsmethoden bedienen, vor. Die Klage lautet auf unlauteren Wettbewerb. Strom- und Telekom-Anbieter nutzen seit der Liberalisierung gerne diese Art von Verkaufsgeschäften.
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Die Strom- und Gaskunden sind in Wien vor unlauteren Methoden von Haustürkeilern noch lange nicht sicher, beklagt die Wienenergie. Kunden würden nach wie vor durch falsche Aussagen getäuscht. Manche Keiler behaupten, Wienstrom existiere nicht mehr oder die Verträge übernehme ab sofort "Unsere Wasserkraft".
Daran hätte auch der gerichtliche Vergleich, den die Wienenergie mit Unserer Wasserkraft geschlossen hat, nichts geändert. Wienenergie-Chef Friedrich Pink: "Für uns war der Vergleich ein letzter Versuch, Unserer Wasserkraft und deren Vertriebsgesellschaft Ranger Marketing eine Chance zu geben." Doch es habe nicht gefruchtet. Pink kündigt nun an, gerichtlich gegen diese Methoden vorzugehen.
Dasselbe plant nun auch der VKI mittels Verbandsklage. Die Staatssekretärin für Konsumentenschutz, Ursula Haubner, setzt nach: "Sollten sich derartige Vorfälle auch künftig ereignen, schließe ich weitere gesetzliche Schritte nicht aus." Sollte jemand einen Vertrag vorzeitig unterzeichnet haben, hat er eine siebentägige Rücktrittsfrist.
Die Energie-Control, sie ist im Streitfall auch Schlichtungsstelle, rät zu Besonnenheit: Ein Vertrag sollte nie voreilig an der Hautür unterschrieben werden, sondern erst nach ausreichender Bedenkzeit. E-Control-Chef Walter Boltz regt an, die Strom- und Gasjahresabrechnung zwecks Preisvergleichen heranzuziehen. "Mit dem Tarifkalkulator - unter http://www.e-control.at - kann man nachrechnen, ob die versprochenen Einsparungen auch stimmen." Wichtig sei zu wissen, dass nur der Energielieferant gewählt werden kann, das Netz ist weiterhin Monopol.
Versorgungssicherheit
Die Strom- und Gasversorgungssicherheit in Österreich sei gewährleistet, bekräftigt Boltz. "Dieses Thema wird von den Versorgern ein wenig missbraucht, um die Tarife in die Höhe zu treiben." In Zentraleuropa gebe es sogar Überkapazitäten bei der Stromerzeugung. Einziger Problempunkt sind die fehlenden Hochspannungsleitungen in der Steiermark und in Salzburg. Doch schuld an der Strommisere ist nicht das Geld, sondern das politische Hickhack. Mittlerweile hätte aber die steirische Landesregierung eingesehen, dass der Netz-Lückenschluss notwendig ist, weil sonst ein Engpass in Graz und Umgebung entsteht. Boltz ist zuversichtlich, dass mit dem Bau der Leitung bald begonnen werden kann. Beim Gas arbeite die Regulierungsbehörde an einer Studie über Versorgungssicherheit, die die Basis für ein neues Gesetz werden soll.
Im Streitfall: schlichtungsstelle@e-control.at, Tel: 247 24-444 oder http://www.e-control.at