Zum Hauptinhalt springen

Voest startet Großoffensive im Geschäft mit Autozulieferungen

Von Karl Leban

Wirtschaft

Konzern baut für 100 Millionen Euro neue Werke inner- und außerhalb Europas.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Linz. Erstmals stellt die Voestalpine ein Autozulieferwerk außerhalb Europas auf die grüne Wiese. Gebaut wird es in den USA, und zwar in Cartersville im Bundesstaat Georgia, etwa 60 Kilometer nordwestlich von Atlanta. Für die neue Fabrik ist ein Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro veranschlagt. Läuft alles wie geplant, geht das Werk Mitte 2013 in Betrieb. In der Vollausbaustufe soll es insgesamt 220 Mitarbeiter beschäftigen.

Mit dem neuen Standort wird sich die Voestalpine mitten unter großen Automobilherstellern platzieren, rundherum gibt es eine Reihe von Autofabriken. Fixe Aufträge haben die Linzer Stahlverarbeiter bereits vom BMW-Werk in Spartanburg (South Carolina), wo die geländegängigen Modelle X3, X5 und X6 gebaut werden, aber auch vom Mercedes-Werk in Tuscaloosa (Alabama) und vom VW-Werk in Chattanooga (Tennessee). Daneben sollen laut einem Voest-Sprecher General Motors, Chrysler, Ford, Hyundai Kia und Toyota künftig ebenfalls als Kunden gewonnen werden.

Hightech-Stahl für Autobauer

Hintergrund für den Expansionsschritt der Voest-Autozuliefersparte in die USA ist ein im Konzern entwickelter, revolutionärer Karosseriestahl, der um rund 15 Prozent leichter als herkömmlicher Stahl, gleichzeitig aber fester und weniger rostanfällig ist. Dieser neue Hightech-Stahl ("phs-ultraform") hilft beim Autobau, nicht nur die Sicherheit der Insassen zu erhöhen, sondern auch Gewicht einzusparen und so den Spritverbrauch zu senken. Die Voest ist weltweit der einzige Anbieter dieses Stahls, der bei ihr mittlerweile als Verkaufsschlager gilt.

Das US-Werk ist allerdings nur der Auftakt. Weitere Autozulieferwerke außerhalb von Europa sollen folgen - so in China und Südafrika. "Wir gehen mit unseren Kunden mit", heißt es dazu in der Voest-Zentrale. Alles in allem - auch für Deutschland und Rumänien sind neue Werke geplant - will der Konzern in den kommenden Jahren mehr als 100 Millionen Euro flüssigmachen, um sich im Autozuliefergeschäft international breiter aufzustellen.

Im Geschäftsjahr 2011/12 setzte die Voest in diesem Bereich 2,5 Milliarden Euro um, der Betriebsgewinn belief sich auf 185 Millionen Euro. Die Autozuliefersparte ("Metal Forming") beschäftigt derzeit rund 11.000 Mitarbeiter.