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VÖIG bläst zum Angriff

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Magere 1,5 Mrd. Schilling betrug mit Jahresende 1999 das in Pensionsinvestmentfonds angelegte Volumen, zieht die Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaft (VÖIG) eine eher enttäuschende | Bilanz über das zweite Jahr der als Instrument zur privaten Altersvorsorge gedachten PIFs.


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Dabei hatte es vielversprechend begonnen: Bereits im Dezember 1997 · also noch vor Inkrafttreten des neuen Investmentfondsgesetzes Anfang 1998 · hatte sich die Schoellerbank vom Finanzministerium

eine Sondergenehmigung für das Auflegen des ersten österreichischen PIFs geholt.

Als die Novelle schließlich mit 1. März 1998 kam, standen die Raiffeisen Kapitalanlagegesellschaft (KAG) und die Capital Invest schon in den Startlöchern. Andere KAGs folgten, derzeit gibt es bereits

über 30 PIFs, die teilweise mit großem Aufwand beworben wurden, berichtete VÖIG-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Raiffeisen KAG, Mathias Bauer, gestern im Gespräch mit der

"Wiener Zeitung".

Die weitere Entwicklung · beim Marktstart war Bauer von einem jährlichen Potential in Höhe "zweistelliger Milliardenbeträge" ausgegangen · hänge im Wesentlichen von der künftigen Handhabung der im

November erlassenen Verordnung ab, die den vorzeitigen PIF-Ausstieg unterbindet. Der VÖIG sieht darin eine große "psychologische Barriere". Viele seiner Kollegen aus den heimischen KAGs

hätten eine Abrundung ihrer Investmentfondspalette durch PIFs geplant gehabt, die Verordnung habe dieses Bestreben aber gebremst, sagte Bauer. Wie berichtet, will die VÖIG mit Hilfe von

Privatanlegern die Verordnung · oder zumindest einen Teil daraus · auf dem Rechtsweg zu Fall bringen. "Wir haben bereits Anleger, die mitmachen würden", so Bauer.

Zuvor will die VÖIG aber die Klage "akademisch unterfüttern", d.h. ein Gutachten erstellen lassen, gegen welchen Teil der Verordnung, die laut VÖIG eine Entmündigung der Anleger darstellt, man

vorgehen wolle. Nächsten Montag werde entschieden, wer dieses Gutachten ausarbeiten soll. Dann werde es Schlag auf Schlag weitergehen, um den PIF wieder akttraktiv zu machen.