Nach einem stattlichen Gewinnzuwachs 2004 will die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) ihr Ostbanken-Netz heuer mit einem Kauf in Bulgarien erweitern und hofft weiter auf eine Anteilsaufstockung von mindestens 75% an der Investkredit.
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Für heuer ist der Kauf einer Bank in Bulgarien geplant. Man verhandle derzeit für drei im Privatbesitz befindliche Banken, die alle zwischen 100 und 200 Mio. Euro Bilanzsumme haben. Kommen die Volksbanker in Bulgarien zum Zug, wird das Institut wie zuvor schon die Banken in acht Ländern in Zentral- Ost- und Südosteuropa in die Volksbank International-Holding aufgenommen. In den Ost-Töchtern arbeiten mehr als die Hälfte der 5.000 Beschäftigten des ÖVAG-Konzerns.
Vom Jahresüberschuss vor Steuern des ÖVAG-Konzerns in Höhe von 150 Mio. Euro stammten 37% aus Osteuropa und 47% aus Österreich. "Wir haben gutes Geld verdient, nicht nur im Ausland, sondern auch in Österreich", fasste ÖVAG-Generaldirektor Franz Pinkl gestern in der Bilanzpressekonferenz zusammen. Nach Sparten kam der größte Teil des Gewinns (41%) vom Treasury. Auf 12% Gewinnanteil kam das Retailgeschäft Osteuropa, 8% trug der Bereich "Retail Inland" bei.
Mit einem Effizienzprogramm will Pinkl den Ertrag seines Institutes bis 2010 um mindestens 50% steigern, das EGT um mindestens 60%. Außerdem sollen 60% der Mitarbeiter - derzeit sind es rund 51 - im kundennahen Bereich arbeiten. "Das heißt, dass zum heutigen Stand rund 100 Mitarbeiter von der Verwaltung in Richtung Markt übersiedelt werden", so Pinkl.
2004 wuchs die Zahl der Mitarbeiter im Inland von 1.911 auf 1.958, im Ausland von 2.518 auf 2.995. Der Konzern-Jahresüberschuss kletterte um 56,4% auf 88,4 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis nahm um 32,6% auf 129,3 Mio. Euro zu. Das EGT stieg um 25,99% auf 150,3 Mio. Euro. Die Bilanzsumme zum Ultimo 2004 betrug 23,8 Mrd. Euro (plus 10,3%).
Investkredit: mindestens 75%
"Natürlich ist es unser Ziel, auf wenigstens 75% zu kommen", betonte Pinkl auf die Frage, wie es um die Übernahme der Investkredit stehe. Vorbehaltlich des Grünen Lichts der EU-Wettbewerbsbehörde hält die ÖVAG seit Februar 45,5% an der Investkredit. Sobald das Grüne Licht aus Brüssel da ist, wird das bisher freiwillige Übernahmeoffert für alle restlichen Aktien in ein Pflichtoffert umgewandelt. Bis Anfang Juni ist Angebotsfrist. Die gebotenen 123 Euro seien ein fairer Preis, er sehe derzeit keine Notwendigkeit nachzubessern, so der ÖVAG-General. Die Investkredit würde als Spezialbank für Unternehmensfinanzierung ideal zur ÖVAG passen, betonte er.