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Nun bosnische Bank übernommen. | Zukauf weiterer Filialen in Ungarn. | Ost-Einkaufstour soll weitergehen. | Wien. Binnen weniger Wochen gleich drei Akquisitionen: Die Volksbank International (VBI) rüstet ihr Osteuropa-Geschäft kräftig auf. Jüngster Coup ist der Kauf der Zepter Bank in Bosnien-Herzegowina. Die Bank hat ein Bilanzvolumen von 129 Mio. Euro, 21 Filialen und 206 Mitarbeiter.
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Mit der Übernahme rückt die VBI in diesem Markt auf den vierten Platz vor. Dem Vernehmen nach sind etwa 40 Mio. Euro bei dem Deal geflossen.
Damit hat die Ost-Tochter der Österreichischen Volksbanken-AG (Övag) zuletzt in Summe 120 Millionen in den Ausbau ihres Netzwerkes investiert.
Für den Ende 2006 besiegelten Kauf der westukrainischen Elektron Bank (500 Mitarbeiter, 33 Filialen und 26.000 Kunden) - die "Wiener Zeitung" berichtete am 9. Jänner - wurden etwa 60 Mio. Euro in die Hand genommen. An die 20 Millionen hat die VBI außerdem in Ungarn ausgegeben - für die Übernahme von 15 Filialen der Privatbank AEB (in einem zweiten Schritt wurden jetzt die restlichen vier Geschäftsstellen übernommen). Mit dem Filialpaket hat die Volksbank International Einlagen von 230 Mio. Euro und 25.000 Kunden zugekauft.
Auch im weiteren Jahresverlauf will das Institut seine Einkaufstour im aufstrebenden Osten unvermindert fortsetzen.
"In den Märkten, wo wir bereits Fuß gefasst haben, schauen wir uns verstärkt um", sagt Övag-Chef Franz Pinkl. Derzeit ist die VBI in neun osteuropäischen Ländern aktiv - in Ungarn, der Slowakei, Tschechien, Kroatien, Slowenien, der Ukraine, Rumänien, Serbien und Bosnien-Herzegowina. Laut Pinkl werden gerade etliche Banken "gescreent", mehr will der Bankchef dazu vorerst nicht sagen. Die Kriegskasse ist jedenfalls gut gefüllt, im Vorjahr haben die Eigentümer 300 Mio. Euro an frischem Kapital in die VBI eingebracht. Zugekauft werden soll freilich nicht um jeden Preis. "In Akquisitionen, die beim Fünf- bis Sechsfachen des Buchwertes liegen, werden wir nicht gehen", betonte Pinkl gestern, Montag, vor der Presse. Mittlerweile kein dringender Wunschmarkt mehr ist für ihn Bulgarien - wo man im Vorjahr bei der DZI nicht zum Zug kam.
Für 2007 drei Viertel mehr Gewinn geplant
Heuer will die VBI den Vorsteuergewinn (2006 sprang er nach vorläufigen Zahlen um 89 Prozent auf 39 bis 40 Mio. Euro) um 75 Prozent weiter hochfahren. Die Bilanzsumme, im vergangenen Jahr um 55 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro gewachsen, soll um 30 Prozent zulegen. Erklärtes Ziel ist, im laufenden Jahr in allen Ländern, in denen die Volksbank International vertreten ist, einen Marktanteil von 5 Prozent zu erreichen. Zurzeit sind in der Gruppe 5000 Mitarbeiter beschäftigt. Betreut wird bereits mehr als eine Million Kunden.