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Volksbanken-Sektor mit mehr Einlagen, aber weniger Gewinn

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Das Betriebsergebnis des Volksbanken-Sektors liege mit 261 Mill. Euro um 11,4% unter dem des Vorjahres; dennoch seien die Volksbanken bei der Ertragskraft die "Nummer Eins" geblieben, betonte der Vorstandsvorsitzende des Österreichischen Genossenschaftsverbandes (ÖGV), Hans Hofinger, am Freitag vor Journalisten.


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"Das weltweit schwache Wertpapiergeschäft des Jahres 2001 hat auch auf unseren Sektor durchgeschlagen", so Hofinger. Das Betriebsergebnis liege mit 0,95% der (durchschnittlichen) Bilanzsumme deutlich über dem österreichischen Branchenschnitt von 0,81%. Der Rückgang des Betriebsergebnisses sei weitgehend durch den um 8,8% auf 179 Mill. Euro gesunkenen Provisionsertrag zu erklären. Der Nettozinsertrag konnte mit 445 Mill. Euro (2000: 447) de facto gleichgehalten werden.

"Die Volksbanken haben 2001 eine umfassende Marktoffensive gestartet", auf welche laut Hofinger auch das Wachstum des Bilanzvolumens auf 29,36 Mill. Euro (plus 19,2%) zurückzuführen sei. Die Marktoffensive habe sich auch auf die Kreditvergabe ausgewirkt. So stiegen die Direktkredite um 8,8% auf 14,66 Mill. Euro. Gewachsen sind im Jahresvergleich auch die Primäreinlagen auf 16,41 Mill. Euro (plus 11,7%). Der Ausblick für das Jahr 2002: Die betriebliche Ertragskraft soll etwa gleich hoch sein, wie im vergangenen Jahr und es sollen 35.000 neue Kunden gewonnen werden.

Sparpotenzial für Finanzmarktaufsicht

Mit einem neuen ÖGV-Vorschlag soll es der neue Finanzmarktaufsicht (FMA) möglich sein, einen dezentralen Banken-Verbund als Einheit zu beaufsichten. "Dies würde zu einer wesentlichen Verminderung der Kosten der Finanzmarktaufsicht führen", so Hofinger. Eine solche Primärbankenkonsolidierung würde freilich auch ein besseres Rating für das Spitzeninstitut (konkret der ÖVAG) durch rechtsverbindliche Berücksichtigungen der Haftungsgemeinschaften sowie auch Steuerersparnisse nach sich ziehen.