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Volksoper: Vielleicht nur kleine Schocks

Von Christina Böck

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Das Interesse im Vorfeld war seltsam endenwollend. Mag es an der Pandemie gelegen sein, die einen nicht gerade ermuntert, Pläne für die Zukunft zu machen, oder an der verlagerten Aufmerksamkeit für den Wien-Wahlkampf - die Spekulationsfreude über die neue Direktorin oder den neuen Direktor der Volksoper war ziemlich gedämpft. Dabei handelte es sich hierbei immerhin um die erste große Personalentscheidung von Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

Die hatte Robert Meyer, dem noch amtierenden Direktor, bereits vor einigen Wochen gesagt, dass seine neuerliche Bewerbung nicht zum Erfolg führen werde. Das mag etwas harsch herübergekommen sein, andererseits war diese direkte Vorgehensweise auch korrekt. Besser, man legt die Karten gleich auf den Tisch und laviert nicht unschön herum, bis die Demütigung am Ende noch größer wird. So etwas soll ja auch schon vorgekommen sein.

Wenig überraschend hat sich Mayer für eine Frau entschieden, und das ist gut so. Das Triumvirat der Bundestheater kann neben Bogdan Roščić als Staatsopernchef und Martin Kušej als Burgtheater-Direktor einen Geschlechterausgleich dringend brauchen.

Ob es der nun designierten Intendantin Lotte de Beer gelingen kann, einerseits - was offensichtlich die Aufgabe ist - das Angebot der Volksoper zu modernisieren und andererseits dabei "niemanden zu schockieren", ist eine andere Frage. Dieser Weg ist nämlich besonders in der Volksoper ein gar schmaler Grat.