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Vom Burgtheater nach Hollywood

Von Georg Biron

Reflexionen

Genie und Fetzenschädel: Am 13. November wäre der legendäre Schauspieler 100 Jahre alt geworden.


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Oscar Wildes einziger Roman, "Das Bildnis des Dorian Gray", hat Selbstinszenierung und Kunst zum Thema. Erzählt wird die Geschichte eines verführerischen, scheinbar ewig jungen Schönlings, der zu Hause ein gemaltes Porträt von sich hängen hat, das statt seiner altert. Während Dorian vergnügungssüchtig mit sich in Londons Nachtleben herumwirft, seine Grenzen hemmungslos auslotet und an Jahren zulegt, ist sein Äußeres stets faltenfrei und makellos schön. Doch das Gemälde an der Wand zeigt immer deutlicher seinen schrecklichen Verfall - einen alten, ausgebrannten Mann.

Zittriges Spiegelbild

Tatsächlich scheint Oskar Werner über eine lange Zeit hinweg so ein Dorian Gray zu sein. Der ewige Bua. Für immer jung. Doch schließlich zeigen sich auch bei ihm ganz deutlich die Spuren des Alters. Der Enttäuschungen. Der Selbstzerstörung. Der Vernichtung. "Unser Charakter ist unser Schicksal", erklärt er in einem späten Interview. "Wenn man sich ein Leben lang bemüht hat, für den Adel des Geistes und für die Qualität des Gefühls einzutreten, dann kann man bei diesen Schändungen, die heute an den großen klassischen Meisterwerken begangen werden, nicht mitmachen."

Trotz aller Aufmerksamkeit, die Oskar Werner durch Theater- und Filmrollen schon in jungen Jahren erhält, kennt man ihn nicht wirklich. Man nimmt ihn immer nur wie ein zittriges Spiegelbild in einem unruhigen Gewässer wahr. Was für ein Mensch er ist, lässt sich nur vermuten - anhand seines Erscheinens auf Theaterbühnen und Kinoleinwänden.

Sein "Hamlet" an den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main ist 1952 für die Theaterkritiker ein "Jahrhundert-Ereignis" und macht ihn in der Folge zu einer Art Rockstar des Theaters. "Wenn er auftritt, haben Frauen, die in den ersten Reihen sitzen, kollektiv Weinkrämpfe, manche von ihnen sind sogar der Ohnmacht nahe", hat der deutsch-österreichische Schauspieler Klausjürgen Wussow berichtet.

Seine Charaktere wählt Oskar Werner immer mit Bedacht. Auf dem verschlungenen Weg vom Burgtheater nach Hollywood lehnt er mehr als 300 Rollen als "Verrat am künstlerischen Geschmack" ab (darunter Michelangelo Antonionis "Blow Up", Luchino Viscontis "Ludwig II." und Hans-Jürgen Syberbergs "Karl May"). Lieber spielt er gefühlvolle Helden (wie zum Beispiel in Truffauts "Jules und Jim") und nicht die harten Männer. Schnell gilt er als schwieriger Exzentriker, der sich mit Produzenten, Regisseuren und Intendanten anlegt.

Als umtriebiger 28-jähriger Schauspieler, der damals vor allem in Stücken an der Burg, im Theater in der Josefstadt, im Schauspielhaus Zürich und bei den Salzburger Festspielen brilliert, erhält er von der Hollywood-Produktionsfirma 20th Century Fox einen exklusiven Siebenjahresvertrag, den er aber schon nach ein paar Monaten vor den Augen von Studiochef Darryl F. Zanuck zerreißt, weil er sich nicht mit Pin-up-Girls ablichten lassen möchte: "Kaufen hab’ ich mich nie lassen!"

Der Filmkritiker der "Frankfurter Rundschau", Marc Hairapetian, erzählt, dass Oskar Werner auch nach der Verdreifachung der ursprünglich angebotenen Gage das Angebot ausschlägt, in Stanley Kramers "Das Geheimnis von Santa Vittoria" einen "guten Nazi" zu mimen - und zwar mit den Worten: "Wenn jemand gut ist und ein Nazi, dann ist er nicht intelligent. Wenn jemand intelligent ist und ein Nazi, dann ist er nicht gut. Und wenn jemand gut und intelligent ist, dann ist er kein Nazi."

Radikaler Künstler

Während der Verfilmung des Science-Fiction-Romans "Fahrenheit 451" entbrennt ein heftiger Streit zwischen Regisseur François Truffaut und seinem Hauptdarsteller. Es geht um massenhafte Bücherverbrennungen in einer Diktatur der Zukunft, und Oskar Werner findet die geplanten Szenen zu banal. Schließlich habe er in Wien mit eigenen Augen die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten miterlebt: "Ich hab’ gesehen, wie die Synagoge brannte und die SA Scheiterhaufen mit Büchern von Sigmund Freud und Stefan Zweig errichtete." Truffauts Film sei zu harmlos. Die beiden arbeiten nie wieder miteinander.

Oskar Werner ist, wie es sich für einen wahrhaftigen Schauspieler gehört, zugleich sehr gut und auch sehr schlecht. Aber immer einzigartig. Oft ist er mit sich selbst unzufrieden. Zweifelt an seiner Darstellung. Probiert vieles aus. Sucht die Spiritualität eines Charakters. Manchmal wirkt er sogar hässlich, meist aber besitzt er wahre Schönheit und pure Vollkommenheit. Er ist für seine Umgebung ein leidenschaftliches, kraftvolles, jähzorniges, beglückendes, einzigartiges, furchtbares und charmantes Ereignis. "Laut Albert Camus kann man nur entweder ‚L’homme révolté‘ sein - also ein Revolutionär - oder in der Resignation. Ich bin in der Revolte, weil ich mich auflehne. Ich bin altmodisch. Ich bin ein Mann mit einer alten Seele."

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Sein Publikum liebt ihn. Er fasziniert mit nuancenreicher Darstellung, vor allem aber auch mit seiner hellen, unverwechselbaren, fast hypnotischen Stimme, mit der er auf der Bühne komplexe Figuren von Goethe, Shakespeare, Schiller, Molière oder Zuckmayer zu Wort kommen lässt. Legendär auch seine Lesungen von Rilke und Goethe sowie von Weinheber-Texten im Wiener Dialekt. Und die Rezitationsabende mit Gedichten gegen den Krieg sowieso: "Ich les’ nur, was mich berührt. Ich mache diese Lesungen, weil ich den Menschen etwas mitzuteilen habe. Weil ich Pazifist bin und im Krieg fahnenflüchtig war. Ich sage der Jugend, was ich über den Krieg denke. Ich bin kein Parteiredner, ich will ja nicht gewählt werden. Ich will nur sagen: Macht nicht mit!"

Turbulente Jugend

Im August 1983 organisiert Oskar Werner mit Geld aus eigener Tasche eine private österreichische Gedenkfeier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen. Kein einziger Politiker und nur sehr wenige Theatermenschen (wie zum Beispiel Maria Schell) sind damals anwesend. Den meisten Medien ist es nicht einmal eine Kurzmeldung wert.

Oskar Werner wird am 13. November 1922 als Oskar Josef Bschließmayer in der Marchettigasse in Wien-Mariahilf geboren. Einzelkind. Kleinbürgerliches Ambiente. Frühe Scheidung der Eltern. Selbstmordversuch der Mutter. Zum Glück gibt’s eine Oma, die sich um das Kind kümmert. Der Sohn einer Fabrikarbeiterin und eines Versicherungsvertreters wächst in mörderischen Zeiten auf. Bürgerkrieg in Österreich. Austrofaschismus. Anschluss an Nazi-Deutschland. SA-Terror gegen die Juden von Wien. Bücherverbrennungen. Weltkrieg.

Eine Erinnerung an Oskar Werner in jenem Haus in der Marchettigasse in Wien-Mariahilf, in dem der Schauspieler am 13. November 1922 als Oskar Josef Bschließmayer geboren wurde.
© Rosso Robot, CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

Man kann dem gefährlichen Irrsinn nur durch Flucht in die Phantasie entkommen. Und so träumt der kleine Oskar davon, ein berühmter Schauspieler zu werden. Und tatsächlich: Bereits mit 14 Jahren spielt er im Schülertheater, kurze Zeit später kommt er als Sprecher bei Hörspielen im Rundfunk zum Einsatz und übernimmt kleine Rollen bei Filmproduktionen, zum Beispiel 1938 in "Geld fällt vom Himmel" oder 1939 in "Hotel Sacher". So oft es geht, kauft er sich Stehplatzkarten für das Burgtheater, bewundert den gefeierten Schauspieler Werner Krauß, legt den Namen Bschließmayer ab, nennt sich Oskar Werner und beendet die Schule ohne Matura.

"Oskar Werner hat das Glück, zu jung und zu unbedeutend zu sein, um in die Kulturmaschinerie des Deutschen Reichs zu geraten und damit einem Regime, das er ablehnt, aktiv zu dienen", notiert die Theaterwissenschafterin Renate Wagner auf der Kulturplattform onlinemerker.com. "Schon im Juni 1945 findet sich sein Name auf einem Zettel der Volkshochschule Ottakring, wo er bei einer Lesung von Brecht- und KZ-Gedichten dabei ist - und das nicht aus Opportunismus."

Magisches Charisma

Er bleibt auch bei näherer Betrachtung eine seltsame, rätselhafte und undeutliche Gestalt. Sein bubenhafter Charme, die fast schon kranke Besessenheit von der Kunst der Menschendarstellung und sein magisches Charisma bringen ihm 1941 - mit nicht einmal 19 Jahren und ohne jemals eine Schauspielschule besucht zu haben - ein fixes Engagement am Burgtheater ein.

Bald heiratet er die um zwölf Jahre ältere Schauspielerin Elisabeth Kallina, die 1944 eine gemeinsame Tochter zur Welt bringt: Eleonore. Ende 1944 entzieht er sich der Einberufung zum Kriegsdienst durch Flucht in den Wienerwald und versteckt sich danach mit der Familie in Baden bei Wien. "Sein oder Nichtsein", heißt es in Shakespeares berühmtem Hamlet-Monolog. "Das ist die Frage des edlen Gemüts. Die Pfeile und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden oder, sich waffnend, gegen eine See von Plagen durch Widerstand sie enden. Sterben, schlafen, nichts weiter."

Im Mai 1945 steht er wieder auf der Burgtheater-Bühne. Im Ronacher. Denn die Burg ist nach einem Bombenangriff und einem Brand zerstört. Bald hat er ein kleines Vermögen gebunkert. Er besitzt Immobilien in Paris und in der Wachau sowie ein paar Grundstücke in Spanien und baut ein Haus in Liechtenstein, das er "Teixlburg" nennt. Der "Teixel" ist im Wienerischen der Teufel, und im Freundeskreis nennt sich Oskar Werner selber gerne "Teixel" oder hin und wieder auch "Fetzenschädl".

Alles läuft bestens. Er dreht Filme, spielt Theater. "Mit dem Theater bin ich verheiratet, der Film ist meine Geliebte", sagt er. Geschieden von seiner ersten Frau Elisabeth, aber weiterhin mit ihr in Freundschaft verbunden, verliebt er sich in Hollywood am Rand der Dreharbeiten zu "Entscheidung vor Morgengrauen" in Anne Power, die sorglos dahinlebende Adoptivtochter des Schauspielers Tyrone Power - und heiratet sie.

Erhörte Gebete

Das ist das Problem mit erhörten Gebeten. Solange man den Herrgott um Erfolg, Karriere, Liebe, künstlerische Herausforderungen, bezaubernde Außenwirkung und faire Kritiken anfleht, hat man deutliche Ziele im Blick, von denen man hofft, sie mit Hilfe höherer Mächte erreichen zu können. Werden solche Wünsche erfüllt, die Gebete also erhört, dann entsteht bald eine innere Leere, die befüllt werden muss. Da braucht man Hilfe, das ist alleine nur ganz schwer auszuhalten.

Oskar Werner im Jahr 1975 als Mörder in der Serie "Columbo" mit Peter Falk.
© imago images / Everett Collection

Oskar Werner verfällt phasenweise in schwere Depressionen und flüchtet sich in den alkoholischen Rausch, der schließlich sein engster Freund wird. "Ich durfte am Tisch der Götter sitzen", bekennt er später, als er bereits the long and winding road vom Olymp ins Tal hinter sich hat, fast ganz unten angekommen ist und als Künstler wegen seiner Widerspenstigkeit nicht mehr ernst genommen wird.

"Oskar Werner hat wie jede Persönlichkeit unterschiedlichste Facetten, die sich auch zum Teil widersprechen", sagt Kuratorin Martina Zerovnik, die gemeinsam mit Raimund Fritz im Wiener Metro Kinokulturhaus die Ausstellung "100 Jahre Oskar Werner" konzipiert hat, die noch bis zum 29. Jänner 2023 zu sehen ist. Auf drei Etagen wird mit Fotografien, Dokumenten und Privatfilmen das Leben des Jubilars inszeniert und unter www.filmarchiv.at/en/digitorial/oskar-werner/ auch online vermittelt.

Filmische Parabel

Zeitgleich zur Ausstellung bringt der Verlag Filmarchiv Austria das 380-Seiten-Buch "100 Jahre Oskar Werner. Mensch Kunst Mythos" heraus, das wesentliche Ereignisse und Entwicklungen in seinem Leben und Schaffen, seine ästhetischen Forderungen und seine Arbeitsweise darstellt.

Die Grande Dame des deutschsprachigen Theaters, Antje Weisgerber, mit der er von 1970 bis 1979 in Liebe und Bewunderung liiert ist, sagt: "Er hatte immer seine eigenen Ideen. Am ersten Tag war alles wunderbar, und am zweiten war dann schon der große Krach da." Weisgerber sieht in ihm "den größten Egozentriker, nicht Egoisten. Egozentriker in dem Sinne, dass er das ganze Weltleiden auf sich bezieht. Er ist absolut zuverlässig, ehrlich und wahrhaftig. Er hat ein goldenes Herz und sehr rührende Züge. Im privaten Umgang kennt er keine Arroganz. Gerade mit den einfachen, einheimischen Leuten in seinem selbst gewählten Refugium in Liechtenstein versteht er sich blendend und ist wie einer von ihnen."

Bereits seit 1994 gibt es die hervorragende Monographie "Genie und Fetzenschädl" von Robert Dachs, die ein sehr persönliches Porträt des Künstlers ist, der ein Leben lang kämpft, seinen Idealen treu zu bleiben, und sagt: "Zwei Luxusartikel habe ich mir immer geleistet: Zeit und Charakter."

Seine Rolle als Schiffsarzt Dr. Schumann im Film "Das Narrenschiff" von Stanley Kramer (1965) bringt Oskar Werner den "New York Film Critics Circle Award" und eine Oscar-Nominierung ein. Die filmische Parabel auf das "Scheitern der Menschlichkeit in der westlichen Welt", so Katherine Anne Porter, die Autorin der Buchvorlage, beschreibt eine Schiffsreise im Jahr 1933 von Veracruz nach Bremerhaven. Während der Atlantiküberfahrt entstehen Freundschaften und Rivalitäten, dunkle Geheimnisse werden offenbart.

Innere Wahrheit

An Bord des deutschen Passagierschiffs "Vera" treffen internationale Reisende aus allen gesellschaftlichen Milieus aufeinander. Unter ihnen auch ein Schiffsarzt (Oskar Werner), der sich in eine geheimnisvolle Gräfin (Simone Signoret) verliebt und schließlich, allein gelassen und kläglich, an einem Herzinfarkt stirbt. Diese in Eigenregie gespielte Szene schnürt dem Publikum die Kehle zu und geht in die Filmgeschichte ein. "Man hat mich oft gefragt, wo ich den Herzanfall studiert habe", erzählt er. "Ich habe ihn nicht studiert. Ich habe keinen Arzt konsultiert. Ich habe gefühlt: So müsste es sein. Das ist dann die innere Wahrheit."

Oskar Werner stirbt 1984 an einem Herzinfarkt. In einem Hotel in Marburg an der Lahn, als er sich auf eine Rezitationstournee durch Deutschland vorbereitet. Am 22. Oktober sagt er eine Lesung im Hotel Europäischer Hof ab, weil er sich nicht wohlfühlt. Am nächsten Morgen kommt er nicht zum Frühstück und reagiert nicht auf das Klopfen an der Türe. Er wird tot und allein im Hotelzimmer aufgefunden. Seinem Wunsch entsprechend findet das Begräbnis in Liechtenstein statt. Nahe der "Teixlburg". Ein Ehrengrab in Wien hat er in seinem Testament vorsorglich abgelehnt.

Eine Gedanktafel auf dem Friedhof Triesen in Liechtenstein.
© Wolfgang Inmann / Christoph Waghubinger (Lewenstein), CC BY 3.0 via Wikimedia Commons

Der meiner Meinung nach treffendste Nachruf erschien nicht in Österreich, sondern in der deutschen "F.A.Z": "Oskar Werner war ein Gefährdeter, ein Gratwanderer, ein Egozentriker, ein nervlich aufs Äußerste angespannter Künstler. Werners früher ,Hamlet‘: kein, wie manche vielleicht vermuten könnten, zuckendes Nervenbündel, vielmehr ein junger Herr aus großem Hause, wie Hofmannsthals Octavian, federnd, kraftvoll, glänzend sprechend. So war auch sein Prinz Friedrich von Homburg in seinen besten Jahren, ein sensibler, feuriger Jüngling, der fürchterlich abzustürzen droht.

Als das Theater sich änderte, hat Oskar Werner, wie manche andere Stars, den Anschluss verloren. Sein manieristischer Stil prägte nicht mehr eine Aufführung, sondern verlor sich in narzisstischen Soloauftritten. Sein Salzburger ,Hamlet‘ von 1970 markierte in gewisser Weise die Wende. Man spürte förmlich physisch den Absturz. Da spielte sich einer blindwütig ins Abseits, einer, der nur noch sich selbst gelten lassen wollte."

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Georg Biron, geboren 1958, lebt als Schriftsteller, Reporter, Regisseur und Schauspieler in Wien. Soeben ist im Wieser Verlag sein neuestes Buch, "Eisenschädel. Ein autobiografischer Roman", erschienen.