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Vom eigenen Drachen gehetzt

Von Bernhard Baumgartner

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Bernhard Baumgartner ist Redakteur im Kultur-Ressort der "Wiener Zeitung".
© WZ / Thomas Seifert

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George R. R. Martin, Schöpfer des "Game of Thrones"-Kosmos, hat es nicht leicht. Nicht nur, dass nicht unerhebliche Teile der Fanbasis dem Erfolgsautor das doch als eher banal empfundene Ende von "Game of Thrones" noch immer nicht verziehen haben. Darüber hinaus ist der mittlerweile 70-Jährige quasi zum Opfer des eigenen Erfolgs geworden. Der gute Mann schreibt einfach nicht so schnell, wie die gierige Fernsehwelt es gerne hätte. Denn die finalen Bücher von "Game of Thrones" sind noch lange nicht fertig, obwohl die Serie ihr Ende ja schon gefunden hat. Möglicherweise ist das aber auch ein großer Vorteil. So kann "R. R." (die von J. R. R. Tolkien geborgten Initialen sind kein Zufall!) zumindest im Buch noch ein akzeptables Ende basteln. Wenn er jemals dazu kommt. Denn HBO will ganze fünf Spin-offs der Serie (natürlich unter Einbindung Martins), und wie gut das klappt, wenn man den Mann drängelt, hat man ja gerade gesehen. Die erste Serie soll bereits in Produktion sein. Und es gibt noch einiges an Material: "Das Lied von Eis und Feuer" sei nur "eine spezielle Geschichte über eine spezielle Gruppe aus Figuren in einer Reihe spezifischer Krisen, die in dieser Welt erzählt wird", sagte der Schriftsteller der "FAZ". Über Details ließ der Autor jedoch nichts verlauten. Es ist ein Dilemma: Wer würde schon lukrative, neue Angebote ablehnen? Aber es wäre doch schade, wenn Martin deshalb sein Opus magnum nicht mehr zu Ende schreiben kann. Zumindest viele Fans wollen das Ende so nicht stehen lassen.