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Vom Hairegen in die Krokodiltraufe

Von Christina Böck

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Sogar die Sommerloch-Meldungen waren früher besser. Da gab es noch ein Krokodil im Baggerteich, oder, wenn es besonders gut lief, ein Krokodil in der Drau. Heute gibt es: einen toten Hai in der New Yorker U-Bahn. Und der war noch nicht einmal besonders groß. Ein perplexer Fahrgast wurde zitiert mit den Worten "Das ist das Verrückteste, was ich je in der New Yorker U-Bahn gesehen habe." Was überrascht, hatte der Hai doch eine Zigarette im Maul und eine Red-Bull-Dose neben sich stehen. Und er hatte sogar ein Ticket. Also, für New Yorker Verhältnisse ein vielleicht politisch unkorrekter, aber doch konventionell ausgestatteter Passagier.

Es dürfte sich wohl jemand einen Scherz erlaubt haben. Und mit gar nicht so geringer Wahrscheinlichkeit zitiert dieser Scherzbold den TV-Film "Sharknado", der vor ein paar Wochen in den USA für eine veritable Sensation gesorgt hat. Es ist ja wirklich Zeit gewesen für eine Wiederbelebung des Sommers als traditioneller Katastrophenfilmsaison. Und kann man sich eine tolldreistere Katastrophe vorstellen als einen Tornado, aus dem es Haie regnet? Gegen die man sich im Flug mit Kettensägen zur Wehr setzt? Eben.

Internetkommentare überschlugen sich mit ambivalenten Jubelmeldungen darüber, dass endlich ein neuer schlechtester Film aller Zeiten gefunden wurde. Nun wird er zu Filmfesten geladen (zum Wiener "Slash"-Festival im September), und Hollywoodstar Matt Damon hat schon Interesse angemeldet, in der Fortsetzung mitzuspielen.

Wenigstens da könnten dann bitteschön Krokodile in Lawinen mitrollen.