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Vom kaputten Auto bis zum Wirbelbruch

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Weniger Fernreisen, dafür mehr Autoreisen, das ist der anhaltende Urlaubstrend. Diese Tendenz macht sich auch in der Einsatzstatistik des Automobilclubs ÖAMTC bemerkbar: Die Anzahl der Fahrzeug-Rückholungen ist im Jahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 15% gestiegen.


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Die Angst vor Terroranschlägen und dem SARS-Virus beeinträchtigt die Reiselust in ferne Länder. Umso beliebter sind bei den ÖsterreicherInnen dafür Italien und Kroatien. So wurden auch bei der Schutzbrief-Nothilfe des ÖAMTC im Vorjahr aus Italien die meisten UrlauberInnen und deren Fahrzeuge zurückgeholt. An zweiter Stelle folgt Deutschland, dann Kroatien, Spanien und Griechenland. Mehr als 100.000 Notrufe langten im Jahr 2002 bei den MitarbeiterInnen der ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe ein.

Der Schutzbrief bietet zusätzlich zu den Leistungen einer normalen Mitgliedschaft einen umfangreichen Schutz bei In- und Auslandsreisen. Dazu zählen unter anderem der Krankenrücktransport, die Reperatur bzw. Rückholung des Fahrzeuges oder auch die Besorgung und den Versand lebensnotwendiger Medikamente. In Europa gibt es 18 deutschsprachige Notrufstationen des Clubs, die diese Leistungen organisieren und den Mitgliedern zum Beispiel auch bei Behördenwegen nach einem Diebstahl helfen.

Die Probleme der UrlauberInnen oder Geschäftsreisenden reichen von kleinen Autopannen bis zu schweren Unfällen und lebensbedrohlichen Erkrankungen. In der Sommersaison würden sich die Gäste vorallem bei Autounfällen schwere Verletzungen zuziehen. Aber auch durch einen Sprung ins zu seichte Wasser würden jedes Jahr bis zu zehn Personen im Spital und aufgrund von Halswirbelverletzungen leider oft auch im Rollstuhl landen, erzählte Domenico Pistone, der Leiter der Notrufstation, der auch selbst Arzt ist, am Samstag am Rande der ÖAMTC-Pressekonferenz bei der Notrufstation in Mailand. Besonders dramatisch sei ein Fall gewesen, bei dem ein junger Mann rund 20 Meter von einem Segelmasten auf das Boot gestürzt war. Neben zahlreichen Knochenbrüchen war auch die Aorta gerissen. Nach der Erstversorgung vor Ort gab es Probleme bei der medizinischen Behandlung. Der rasche Transport zu einem Spezialisten in Österreich, sei schließlich die Rettung gewesen, so Pistone.

"Wenn ein Unfall passiert oder ein Urlauber krank wird, sorgen die Mitarbeiter des Clubs dafür, dass der Patient ärztliche Hilfe bekommt, in ein entsprechendes Spital eingewiesen oder verlegt wird", berichtete Michael Tagunoff von der Schutzbrief-Nothilfe. Im Unterschied zu Versicherungen garantiere der Schutzbrief nicht nur die Übernahme der Kosten, nachdem etwas passiert ist, sondern vor allem die Soforthilfe an Ort und Stelle. "Zentral ist für uns nicht nur die Hilfe bei Autoproblemen sonder die Hilfe für den Menschen", betonte Hannes Kerschl von der ÖAMTC-Pressestelle. Im vergangenen Jahr wurden für fast 1.400 verletzte oder erkrankte ÖsterreicherInnen Krankentransporte organisiert - mit Ambulanzjets, Linienflugzeugen in Begleitung eines Arztes oder Sanitäters, mit Rettungswagen oder mit einem Lotsenfahrer im eigenen Auto. Ohne entsprechenden Versicherungsschutz, wie durch den ÖAMTC-Schutzbrief, würde zum Beispiel ein Krankentransport von Marokko nach Wien ca. 20.000 Euro kosten, so Jakob Ringler vom ÖAMTC-Partner, der Tyrolean Air Ambulanz, bei der Besichtigung eines Ambulanz-Jets.

http://www.oeamtc.at

Auch der ARBÖ bietet unter dem Namen ARBÖ-Sicherheitspass ein ähnliches Produkt an. Nähere Informationen unter

http://www.arboe.at .