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Vom Kommunizieren

Von István Orbán

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Unter dem Motto "Eine andere Welt ist möglich!" beginnt in Linz heute das 2. Österreichische Sozialforum, am Dienstag waren zwei der Organisatoren in "Von Tag zu Tag" auf Ö1 zu Gast; und wurden (natürlich) gefragt, ob eine andere Welt möglich ist.

Was mich veranlasst, über diese Sendung zu schreiben, waren nicht einmal so sehr die Antworten selbst. Sondern die fast durchgehend auffallend unprofessionelle Art ihres Vortrags: zu lange Sätze, zu viele Gedanken darin, zu gewunden, kaum jemals prägnant - "sozial engagiert hopatatschig" eben. Dabei würde es das ernsthafte Anliegen des Sozialforums mit Sicherheit verdienen, in der Öffentlichkeit ebenso professionell vertreten zu werden wie viele der von ihm kritisierten Positionen. Und es geht ja: Die hochprofessionelle Kommunikationsarbeit von amnesty international ist nur ein Beispiel dafür aus dem engagierten Sozialspektrum. Dass, um auf die Sendung zurückzukommen, keiner der Anrufer die Frage nach einer möglichen anderen Welt bejahte, stimmt mich eigentlich traurig.

Fröhlicher gestimmt hat mich später, in der "Radiokolleg"-Wiederholung, Musik der Hildegard von Bingen. Die Frau hat ihre Anliegen vielleicht zu kommunizieren gewusst . . . !