Zum Hauptinhalt springen

Vom Ländle auf die Hebriden

Von Bernhard Baumgartner

Kommentare

Austria9, der kleine österreichische Satellitensender, der aus einem Bürocontainer am Rosenhügel sendet, wird viel zu selten vor den Vorhang gebeten.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Er füllt jene Lücke, die Kabel1 bei der Umstellung auf ein aktuelleres TV-Format hinterließ: Er spielt alte Serien, die sonst keiner mehr mag. Gut, jetzt kann man sagen, das macht ORF1 auch (Al Bundy lässt grüßen!). Aber bei Austria9 ist das Programm. Da kalauert sich Roseanne durch den Hauptabend und Petrocelli darf wieder einmal für seine Klienten vor Gericht den Kopf hinhalten. Serien der 70er und 80er, Filme aus den 60ern. Austria9 hat sie alle. Was das alles mit dem Sendernamen "Austria 9" zu tun hat? Nichts natürlich. Aber man bemüht sich und bringt ein paar Sendungen aus dem privaten charmant-bemühten Bundesländerfernsehen ganz Europa zur Kenntnis. Ob diese Publizität für Österreich ein Vor- oder Nachteil ist und die Einschätzung, ob man auf den Äußeren Hebriden mit "Ländle-TV" etwas anfangen kann, bleibt letztlich jedem selbst überlassen.

Apropos Wiederholungen: Schön langsam wird es dann Zeit, dass die TV-Sender aus dem komatösen Sommerschlaf aufwachen und wieder Filme spielen, die nicht schon vor lauter Abnützungsspuren nur so ruckeln. Wer noch nicht mindestens drei Mal vom Twister ("Es ist ein Stufe 5!") erfasst und weggeweht wurde, dem wurde am Freitag auf RTL 2 geholfen. Auch "Golde Eye", liebe Kollegen von ProSieben, hat schon 15 Jahre auf dem Buckel. Doch nächste Woche wird es besser, verrät ein Blick ins Programm. Am Montag dürfen wir dann Tom Walek und Hermann Maier zum Südpol schicken. Mögen sie ein warmes Jopperl nicht vergessen!

medienkritik@wienerzeitung.at