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"Jetzt gilt es, den Finger in die Wunde zu legen." Salzburg-Coach Marco Rose bedient sich mitunter gern einer bildhaften Sprache. Und tatsächlich ist das Bild der Wunde im Zusammenhang mit den jüngsten Niederlagen gegen Lazio Rom (in der Europa League) und den Lask (in der Bundesliga) nicht einmal so unpassend. Es stellt sich nämlich die Frage, ob die "Wunden", die ihm und seiner Mannschaft in den vergangenen fünf Tagen hinzugefügt wurden, vielleicht nicht doch tiefer gehen, als sie scheinen. So könnte sich der Schluss, beim 0:1 in Pasching handle es sich lediglich um einen "Kratzer", noch als trügerisch erweisen. Zwar liegt Salzburg in der Meisterschaft nach wie vor unangefochten in Führung, aber das bedeutet nicht, dass es nicht noch weiter bergab gehen könnte.
Vor allem dann, wenn sich Pleiten häufen und seriell werden, was, gesetzt den Fall, dass Salzburg auch das Rückspiel gegen Lazio am Donnerstag verlieren sollte, ja nicht völlig auszuschließen ist. Denn was herauskommt, wenn die Beine müde und die Köpfe leer sind, konnte man am Sonntag erkennen: Der Lask startete mit viel Tempo in die Partie und war von Beginn an dominant. Immer wieder wurden mit Pressing die Bälle schon in der gegnerischen Hälfte erobert oder die Salzburger zu unpräzisen Pässen gedrängt. Was mit kleinen Nadelstichen begann, hinterließ am Ende eine tiefe Schramme - und das nicht nur im Resultat. Rose sollte die Gefahr, der sein Team aktuell vor allem mental ausgesetzt ist, nicht unterschätzen. Man ist schließlich nicht nur äußerlich verwundbar.