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Vom Schlumpf übertrumpft

Von Christoph Irrgeher

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Harrison Ford und Daniel Craig könnten sich giften. Ein Häuflein Winzlinge droht, dem Blockbuster "Cowboys & Aliens" die Show zu stehlen. Der spielte zwar am Wochenende in Übersee rund 25 Millionen Euro ein. Ebenso lukrativ war da aber auch ein neuer Film über - die Schlümpfe. Und wer weiß: Womöglich hängen sie die "Cowboys" noch ebenso ab wie ihren notorischen Verfolger Gargamel.

Vom Schlumpf übertrumpft? Wäre nicht neu. Schon in den 90ern grübelte man, wieso eine schlumpfige Coverversion den Erfolg eines Europop-Böllers toppen konnte. Stichwort: "Ich bin der Schlumpfen-Cowboy Joe. Man kennt mich im Schlumpf-Saloon."

Und warum die Erfolge? Weil das harmonische, naturverbundene Schlumpfhausen ein veritabler Sehnsuchtsort ist. Eine Art goldenes, pardon, blaues Zeitalter. Mag sich die Welt auch wandeln: Muffi wird immer nörgeln, Torti immer backen. Amen. Und weil alle ein Faible für "schlumpfige" Wortwahl haben, schwingt ein Hauch Dadaismus mit.

Ein entrücktes Dorf, das sich darum auch nicht leicht kaputttrampeln lässt. Papa Schlumpf Faschist, Schlumpfine das Urbild der Arierin? Der heurige Sabotageversuch aus Frankreich griff doch deutlich zu kurz. Und selbst wenn die neue Hollywood-Version leisten sollte, was man aus Hollywood so befürchtet: Bitte zu Peyos Original greifen. Oder zur Hanna-Barbera-Serie. Schon ist das Idyll wieder hergeschlumpft.