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Vom TV-Bösewicht zum Pater

Von Verena Franke

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"Menschenbilder" porträtierte am Sonntag in Ö1 den ehemaligen Schauspieler und nunmehrigen Pater Thomas Astan. Früher war er ein bekannter Fernsehbösewicht und spielte vor allem in den TV-Krimis "Tatort" und "Derrick". Aus dem Bösewicht wurde ein katholischer Pater des Salesianer-Ordens.

Ein Schwerpunkt seiner heutigen Arbeit ist sein Einsatz für Straßenkinder. Mit seinem Verein "Impulse aus Berlin" unterstützt der 58-jährige "Künstlerseelsorger" des Bistums Berlin mit einer Reihe namhafter Künstler Straßenkinderprojekte in Brasilien, Indien sowie Mittel- und Südamerika der Salesianer Don Boscos. Pater Astan vermag auf charismatische Art und Weise Menschen an Projekte zu binden. Mit seinem Freund Horst Tappert, dessen Gegenspieler Astan im Fernsehkrimi "Derrick" verkörperte, warb der Salesianer-Pater erst kürzlich für die Unterstützung von Straßenkinderprojekten, wie zum Beispiel die Finanzierung von Häusern und Zentren, in denen Straßenkinder aufgenommen werden.

"Ich war auf der Suche, arbeitete hinter der Kamera und beim Theater als Regisseur und lebte unter oberflächlichem Leistungsdruck. Erst die Aids-Erkrankung meines Assistenten am Theater führte mich zur Religion zurück. Gott nimmt dich auch auf, wenn du Schwächen hast, die Showbranche bestimmt nicht", so Pater Thomas Astan, der im Alter von 40 Jahren diese außergewöhnliche Wende in seinem Leben vollzog. "Das Lachen und die Freude der Kinder sind wirklich ein Ersatz für den Applaus auf der Bühne." Ein erstaunlicher und ungewöhnlicher Lebensweg.