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Vom Umgang mit Musik(ern)

Von Reinhold Aumaier

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Am besten, es passen Inhalt und Form. Besser ist es, der Inhalt trägt und die Form hinkt als umgekehrt. So etwa wie beim "Radiokolleg" über Friedrich Gulda, das Irene Slichy gestaltet hat. Ob des Meisters Schwester, Mitschüler Otto Schenk, Gefährtin Ursula Anders oder Konzertmanager Lieben: aus ihren Anekdoten entsteht der komplexe Musiker-Mensch F. G. - ein Wiener Unikum von Weltrang. Besser ist der Autorin das Dienstags-"Pasticcio" gelungen. Da deckten sich Inhalt und Form. Der genau richtige Wortanteil "zwischen der Musik" - (c) Sepp Unterkircher - und die für den Morgen geeignete frische und teils fröhliche Musik waren aus einem Guss. Nach einem Hörspiel der Mittelklasse - "Vier Tage im Leben von Dessie Banks" - auf Öl erwischten wir abends im "Report" den Rückblick auf die Grazer Wahl; genauer gesagt das Porträt des KPÖ-Mannes Ern(e)st Kaltenegger. Das Motto des Sympathlers, dessen Wirken wohl eher mit Caritas und sozialem Demokratieverständnis zu tun hat, könnte lauten: Tu Gutes und lass deine Wähler darüber urteilen; irgendwann zahlt es sich für beide Seiten aus.

Schön auch zu sehen und zu hören, wie wenig die in den letzten Jahren oft mit dem Wahlsieg einhergebrüllte Gehässigkeit abgeht. Eine Wohltat - von einem Wohltäter ausgelöst und mit der wie immer nicht ganz harmonisch dargebrachten "Internationalen" zivilisiert und liebenswert gekrönt. Juwelen in der Sparte Singer/Songwriting produzieren Tracy Chapman und David Gray. Sie kamen in "Music Planet 2Nite" auf arte (zu) spät zu Wort und Ton. Und leider, wie so oft, machte die Regie aus den dargebotenen Klangedelsteinen ihr eigenes "Konzert". Wo ist der erste Regisseur, der "umschaltet" und wieder der Musik und den Musikern dient!?