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Vom Winde verweht

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Die Ski-Saison hat bei den Herren noch nicht einmal begonnen, da brachte sie in den Augen mancher schon den ersten Sieger hervor: Weil der durch seine Verletzung fehlende Marcel Hirscher durch die wetterbedingte Absage - die zu einem sehr frühen Zeitpunkt erfolgte - keine Punkte verlor, legte der seinerseits zurückkehrende Ted Ligety eine Verschwörung nahe. Auf Twitter schrieb er: "Es ist etwas seltsam, dass das Rennen schon um 6.45 Uhr abgesagt wurde, an dem Österreichs größter Star nicht teilnehmen kann." Das zeugt von wenig Weit- und Wetterkarteneinsicht Ligetys sowie mangelndem Respekt gegenüber Hirscher. Es reicht ein Blick auf die Statistik, um zu wissen, dass dieser seine sechs Gesamtweltcupsiege nicht wegen der Ergebnisse bei einem einzelnen Rennen geholt hat, bei dem er zuletzt zwar fünf Mal auf dem Stockerl, aber nur einmal - 2014 - ganz oben stand. Auch der ÖSV und die lokalen Veranstalter hatten ganz sicher kein gesteigertes Interesse daran, dass der in sportlicher wie in organisatorischer Hinsicht akribisch vorbereitete Weltcup-Auftakt einfach so vom Winde verweht wurde. Dass die Absage allein aus Sicherheitsgründen erfolgte, musste jedem klar sein, der die Wetterbilder gesehen hat. Was man vielmehr hinterfragen muss, ist die Tatsache, dass das Reglement keine Verschiebung eines Auftaktbewerbs zulässt. Sölden wäre bereit, und bis Levi wäre noch genug Zeit. Dann würde man sich auch Verschwörungstheorien ersparen.